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10.03.2009 | 04:02 | Strukturwandel 

Maschinenringe weiter auf Wachstumskurs

Hannover - Die niedersächsischen Maschinenringe trotzen dem Strukturwandel in der Landwirtschaft.

Maschinenringe
(c) proplanta
Obwohl die Zahl der Bauernhöfe in Niedersachsen auch im vergangenen Jahr weiter abgenommen hat, konnten die Maschinenringe (MR) sogar neue Mitglieder hinzugewinnen. Ende 2008 waren 22.279 Landwirte Mitglied in einem der 34 niedersächsischen MR, das waren 49 mehr als im Vorjahr. Die von den Mitgliedsbetrieben bewirtschaftete Fläche stieg innerhalb Jahresfrist von 1,144 Mio. ha um mehr als 12.000 ha auf 1,157 Mio. ha. Damit gehört mittlerweile fast jeder zweite niedersächsische Bauer einem Maschinenring an, und fast jeder zweite ha landwirtschaftlicher Nutzfläche Niedersachsens wird von einem MR-Mitglied bewirtschaftet.
 
Dabei werden die von den Ringen vermittelten überbetrieblichen Maschineneinsätze von den Mitgliedern in immer stärkerem Maße in Anspruch genommen. Sie sparen damit eigene Mechanisierungskosten und können die Vorteile leistungsfähiger Großmaschinen nutzen, die für den einzelnen Bauern weder bezahlbar noch nur annähernd auszulasten sind. Der Verrechnungswert aller vermittelten Einsätze stieg im vergangenen Jahr um beachtliche 14 Prozent von 134 Mio. Euro auf fast 153 Mio. Euro.

Gefragt waren alle Arten von Erntearbeiten, von der Grassilierung über den Mähdrusch bis hin zur Mais- und Rübenernte, aber auch viele andere Maschineneinsätze. Besonders erfolgreich waren die Maschinenringe bei Logistik, Verladung und Transport bei der Zuckerrübenernte. Dafür haben sich in vielen Ringen Transportgemeinschaften gebildet, die den aufgrund der immer größeren Entfernungen zu den Zuckerfabriken notwendigen Transport per Lkw in Eigenregie erledigen und damit Wertschöpfung in der Landwirtschaft behalten. Von den 7,9 Mio. Tonnen (t) Rüben, die in Niedersachsen an die Zuckerfabriken geliefert wurden, haben die MR immerhin 4,3 Mio. t und damit deutlich mehr als die Hälfte transportiert. Gegenüber 2007 war das ein Zuwachs um 800.000 t. Zunehmend erschließen die MR aber auch außerlandwirtschaftliche Dienstleistungen wie beispielsweise Winterdienst in öffentlichen Bereichen oder das Einsammeln von Grüngut als zusätzliche Einkommensquellen für ihre Mitglieder.

Unverzichtbar sind die Maschinenringe auch bei Kur, Urlaub oder in Notfällen, so bei Krankheit oder gar Todesfall des Betriebsleiters, wo sie Ersatzkräfte als Betriebshelfer vermitteln. Dafür wurden im vergangenen Jahr knapp 500.000 Einsatzstunden geleistet, im Jahr zuvor waren es 404.539 Stunden. Davon entfielen auf soziale Einsätze, die von den landwirtschaftlichen Sozialversicherern mitfinanziert werden, 287.489 Einsatzstunden (Vorjahr: 263.951 Stunden). Um den Leistungsumfang noch erfüllen zu können, wurde die Zahl der Betriebshelfer von 656 auf 707 aufgestockt. (LPD)
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