„Das gilt ganz besonders für unsere Milcherzeuger, die ein sehr schweres Jahr hinter sich haben und auch weiterhin mit zu geringen Milchpreisen zu kämpfen haben“, sagte Arendt Meyer zu Wehdel, Präsident der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen, gestern (4. Februar) bei der Eröffnung des Fachforums Milcherzeugung und Bullenmast in der Cloppenburger Münsterlandhalle.
Nach einem dramatisch niedrigen Niveau zu Beginn des letzten Jahres hätten sich die
Milchpreise seit Oktober wieder leicht erholt. Ob sich allerdings der Preisanstieg fortsetze und nachhaltig sei, hänge von vielen Faktoren ab, so zum Beispiel von der Nachfrage auf dem Weltmarkt.
Scharf kritisierte der Kammerpräsident in diesem Zusammenhang die Preispolitik der Discounter, von denen einige kurz zuvor die Butterpreise deutlich gesenkt hatten. „Das unterläuft den positiven Trend auf dem
Milchmarkt und ist Gift für unsere Milchviehbetriebe“, sagte Meyer zu Wehdel unter dem Beifall der Zuhörer.
Positiver schilderte er die Situation der Bullenmäster. Obwohl auch sie in den letzten Jahren mit schwankenden Erlösen zu kämpfen gehabt hätten, war das letzte Wirtschaftsjahr 2008/2009 „insgesamt recht erfreulich“. „Die Ergebnisse machen Mut für die Zukunft“, zeigte sich der Kammerpräsident zuversichtlich. Doch auch an diese Unternehmen richtete er den Appell, in der betrieblichen Optimierung nicht nachzulassen.
Das Fachforum fand nach 2008 in diesem Jahr zum zweiten Mal statt und wurde von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Fachzeitschrift „Land & Forst“ veranstaltet. Gut 700 Besucher nutzten das Angebot, sich über aktuelle Fragen der Milcherzeugung und der Bullenmast zu informieren. Parallel zu den Vorträgen zeigten über 50 Firmen ihre Dienstleistungen und Produkte im Rahmen einer Fachausstellung. (lwk ns)