Betroffen sind davon vor allem Obst und Gemüse. Verluste zu verhindern, würde das globale Wirtschaftswachstum und die Produktivität fördern sowie den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen reduzieren, heißt es in einem Bericht, den die UN-Ernährungs- und Agrarorganisation (FAO) am Montag in Rom vorstellte.
«Das heißt, dass Land- und Wasserressourcen verschwendet wurden, dass
Luftverschmutzung erzeugt wurde und
Treibhausgase umsonst ausgestoßen wurden», erklärte FAO-Direktor Qu Dongyu. «Ich frage mich auch öfter, wie wir es zulassen können,
Lebensmittel wegzuwerfen, wenn mehr als 820 Millionen Menschen in der Welt jeden Tag Hunger leiden.»
Gründe für die Verluste seien falsche Erntezeit, klimatische Bedingungen, falsche Erntetechniken, schlechte Lagerung und schlechter Transport, heißt es in dem Bericht. Die
FAO unterscheidet zwischen «Verlusten» - wenn bei Produktion und Transport genießbare Lebensmittel verloren gehen - und «Verschwendung»: also Lebensmittel, die im Supermarkt oder von Verbrauchern weggeworfen werden.
Der Kampf gegen Verluste und Verschwendung sei kompliziert, heißt es weiter. So könnte beides zum Beispiel durch bessere Kühllagerung und Verpackung reduziert werden - das kann aber wiederum zu höherem Energieverbrauch führen und mehr Plastikmüll produzieren.
«Es ist ein Balanceakt», sagte FAO-Ökonom Andrea Cattaneo der Deutschen Presse-Agentur. «Schlechte Verpackung kann auch zu Lebensmittelverlusten führen.» Wiederverwendbare Plastikkisten reduzierten zum Beispiel Verluste beim Transport von Tomaten. Denn Kisten aus Holz oder Säcke seien schlecht stapelbar, weshalb Früchte und Gemüse beschädigt werden können - und letztlich weggeworfen werden. Denn der Kunde im Supermarkt wünscht sich gut aussehende Produkte.
Eine angekratzte, zu krumme Gurke, ein Apfel mit brauner Delle? Wird aussortiert. Eine Plastikverpackung kann schützen - somit wird auch weniger weggeworfen. Und: «Manche
Verpackungen verlängern die
Haltbarkeit, was zu weniger
Lebensmittelverschwendung führt», sagte Cattaneo. Es müsse mehr in alternatives Verpackungsmaterial investiert werden. Dies sei jedoch teuer - und der Kunde kauft das Produkt am Ende deshalb nicht.