Tierhaltung ist sehr arbeits- und zeitaufwendig, die hohen Kosten können gerade kleinere Familienbetriebe nicht mehr erwirtschaften. Sowohl in der Fleisch- als auch in der
Milchproduktion verlief die Entwicklung in den vergangenen Jahren hin zu wenigen, großen Betrieben. Im Jahr 2010 wurden dem Landesamt zufolge rund 2,48 Millionen Rinder von 21.093 Betrieben gehalten. 2020 gab es nur noch 15.664 Bauernhöfe, die 2,36 Millionen Tiere hielten. Die Zahl der Tiere pro
Betrieb stieg damit in zehn Jahren von 118 auf 151 im Durchschnitt.
Allein in der
Milchviehhaltung schrumpfte die Anzahl der
Betriebe seit 2010 von 13.161 um 42 Prozent auf 7.658 im Jahr 2020. Dabei stieg der Milchviehbestand um 4,5 Prozent auf 804.130 Tiere. Ein Milchkuhbetrieb hielt demzufolge im Jahr 2020 schon 105 Tiere, zehn Jahre zuvor waren es noch 58.
Zwar erleichtern Digitalisierung und Mechanisierung die arbeitsintensive Tierhaltung, aber die Investitionen sind hoch. Durch die trockenen Sommer der vergangenen Jahre stiegen die Futterkosten. Dadurch sei der Betrieb nur ab einer bestimmten Größe wirtschaftlich rentabel.
Auch in der Schweinehaltung machen sich die niedrigen Erzeugerpreise in einer gestiegenen Tierzahl pro Betrieb bemerkbar. Diese verdoppelte sich fast, von 767 im Jahr 2010 auf 1.282 im Jahr 2020. Neben
Preisschwankungen und Absatzschwierigkeiten waren laut Landesamt auch gesetzliche Regelungen, zum Beispiel bei Fragen des Tierwohls, für den
Strukturwandel verantwortlich.