Nach einem kräftigen Anstieg von fast einem Fünftel seit Jahresbeginn wurde der Aufwärtstrend im Mai vorerst gestoppt. Die Kurse für Palmöl, dem weltweit wichtigsten Pflanzenöl, haben im Zuge schwacher globaler Nachfrage bei gleichzeitig unerwartet hoher Produktion in den Haupterzeugungsländern deutlich nachgegeben. Mit 163 Punkten lag der Index nach Angaben der
Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (
AMI) so zwar 3 % niedriger als im Vormonat, aber 6 % über Vorjahresniveau. Der
FAO Preisindex stellt die Preisentwicklung für 10 verschiedene Pflanzenöle am Weltmarkt dar, gewichtet nach ihrem Anteil am Welthandel.
Nach Auffassung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) ist die Erhöhung der gesetzlichen Beimischungsvorgaben von Biodiesel aus Palmöl der einzige sofort mengenwirksame Ausweg in den Produktionsländern. Dies zeigt das Beispiel Malaysias, das kürzlich die Beimischungsquote auf 10 % erhöht hatte. Von diesem Preisdruck profitiert neben den Raffineriestandorten in der Europäischen Union für die Produktion von Hydriertem Pflanzenöl (HVO) auch die chemische Industrie.
Die
UFOP weist darauf hin, dass hierzulande die gesamte
Rapsernte auf gesetzlicher Basis nachhaltig zertifiziert sei. Hiervon seien die führenden Palmölexportländer nach wie vor weit entfernt. Im Gegenteil, die diesjährigen Urwaldbrände in Indonesien sollten der Politik ein Mahnfeuer sein, die nach der Erneuerbare-Energien-Richtlinie vorgegebenen Nachhaltigkeitsanforderungen für Biokraftstoff-Rohstoffe weiter zu entwickeln, statt diese mit Auslaufen der aktuellen Förderperiode im Jahr 2020 praktisch abzuschaffen.