Die Preise für Häuser, Wohnungen und Baugrundstücke in Niedersachsen haben im vergangenen Jahr weiter angezogen. Weil es in den Ballungsräumen oft keinen Platz mehr gibt, wird auch in ländlichen Regionen verstärkt gebaut. (c) proplanta
Der durchschnittliche Preis eines Einfamilienhauses kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent, der von Eigentumswohnungen um 14 Prozent, wie Innenminister Boris Pistorius (
SPD) am Donnerstag bei der Vorlage eines Immobilienmarktberichtes mitteilte.
Demnach verdoppelte sich binnen zehn Jahren der Preis für ein Einfamilienhaus in nachgefragten Regionen wie Hannover, Braunschweig, Oldenburg, Osnabrück und Wolfsburg sowie in den Landkreisen Vechta und Gifhorn. In ländlichen Regionen macht sich inzwischen zunehmend der Mangel an Baugebieten in den Speckgürteln der Ballungsgebiete bemerkbar. So wurden in den Kreisen Goslar, Helmstedt, Holzminden, Lüchow-Dannenberg, Uelzen und Wolfenbüttel erheblich mehr Baugrundstücke verkauft als noch im Jahr zuvor.
Der Durchschnittspreis für ein Einfamilienhaus lag im vergangenen Jahr bei 212.000 Euro, 2018 wurden noch 190.000 Euro bezahlt. Je nach Region gab es starke Preisunterschiede. Während in der Stadt Hannover 465.000 Euro fällig wurden, waren es im Landkreis Holzminden nur 100.000 Euro. Starke regionale Unterschiede gibt es auch beim Quadratmeterpreis beim Kauf einer neuen Eigentumswohnung. Während dieser 2019 auf der Insel Juist bei durchschnittlich 14.700 Euro lag, betrug er im Kreis Harburg 4.200 Euro, in Braunschweig 3.560 Euro und im Kreis Nienburg 2.190 Euro.
Als Gründe für die seit Jahren anziehenden Preise nannte Pistorius neben der Niedrigzinspolitik mit günstigen Baukrediten das im Vergleich zur Nachfrage zu geringe Angebot an Immobilien. Dazu komme, dass die Bevölkerungszahl in Niedersachsen entgegen den Prognosen nicht gesunken, sondern insbesondere in den Ballungsgebieten zugenommen habe. Absehbar werde dieser Trend anhalten.
Auch
Agrarflächen verteuerten sich im vergangenen Jahr. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Geldumsatz beim Verkauf um neun Prozent, obwohl vier Prozent weniger Flächen den Besitzer wechselten. Die Spitzenwerte für
Ackerland liegen inzwischen bei 13 Euro pro Quadratmeter in drei Gemeinden des Oldenburger Münsterlandes. Dies seien mit die höchsten Preise, die in Deutschland für Agrarflächen gezahlt werden, sagte der Minister. Binnen zehn Jahren vervierfachten sich die Preise für Ackerland in Jever, in Georgsmarienhütte stieg der Preis auf das Zweieinhalbfache und in Braunschweig erhöhte sich der Preis um den Faktor 1,35.