Mit Beginn der Corona-Pandemie sei der
Schweinepreis eingebrochen und habe sich seitdem nicht mehr erholt. „Die fehlende Nachfrage der Gastronomie und die Einschränkungen des öffentlichen Lebens belasten den Schweinefleischmarkt bis heute. Für die
Schweinehalter ist die Situation katastrophal und existenzbedrohend“, erklärte
Rukwied am Montag (13.12.) im Rahmen der Jahrespressekonferenz des LBV. Das spiegelt sich auch in den Unternehmenseinkommen je Familienarbeitskraft im Wirtschaftsjahr 2020/21 wider.
Die schweinehaltenden
Betriebe im Südwesten mussten hier im Durchschnitt den Verbandsangaben zufolge einen Rückgang von 58,6 % auf 25.547 Euro verkraften. Im Mittel aller landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe in Baden-Württemberg betrug das Ergebnis je Familienarbeitskraft 35.210 Euro, verglichen mit 36.924 Euro im Vorjahr.
„Unsere Schweinehalter stehen mit dem Rücken zur Wand und fürchten um ihre Zukunft“, stellte Rukwied fest. Damit die schweinehaltenden Familienbetriebe die Krise überstehen könnten, brauchten sie dringend die Corona-Überbrückungshilfen. Zudem müsse der
Lebensmitteleinzelhandel die Regionalprogramme im Land mit Abnahmegarantien ausbauen, damit die
Tierhalter mit stabilen Preisen rechnen könnten, forderte der LBV-Präsident. Auch die Aussichten im aktuellen Wirtschaftsjahr sind nach den Worten Rukwieds „für alle Sparten ernüchternd“.
Zu Beginn von 2021/22 habe ein starker Preisanstieg bei landwirtschaftlichen Betriebsmitteln eingesetzt. Die Gründe dafür lägen unter anderem in Lieferengpässen durch unterbrochene und nicht funktionierende Lieferketten sowie im starken Anstieg der Energie- und Treibstoffpreise. „Die
Betriebsmittelpreise sind mittlerweile auf ein neues Allzeithoch gestiegen. Das belastet die Landwirtschaft erheblich. Insbesondere die Schweinehalter stehen weiterhin unter einem dramatischen wirtschaftlichen Druck“, erklärte Rukwied.
Die höheren Erlöse für Milch, Rindfleisch und
Feldfrüchte würden durch die deutlich verteuerten
Betriebsmittel aufgezehrt. Eine Verbesserung im aktuellen Wirtschaftsjahr sei nur möglich, wenn sich die
Marktlage bei den Betriebsmitteln wieder normalisiere.