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19.12.2021 | 11:42 | Schweinemarkt 

Rukwied: Schweinehalter stehen mit dem Rücken zur Wand

Stuttgart - Auf die extrem schwierige Lage der Schweinehalter hat der Präsident des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV), Joachim Rukwied, nochmals aufmerksam gemacht.

Schweinehaltung
(c) proplanta
Mit Beginn der Corona-Pandemie sei der Schweinepreis eingebrochen und habe sich seitdem nicht mehr erholt. „Die fehlende Nachfrage der Gastronomie und die Einschränkungen des öffentlichen Lebens belasten den Schweinefleischmarkt bis heute. Für die Schweinehalter ist die Situation katastrophal und existenzbedrohend“, erklärte Rukwied am Montag (13.12.) im Rahmen der Jahrespressekonferenz des LBV. Das spiegelt sich auch in den Unternehmenseinkommen je Familienarbeitskraft im Wirtschaftsjahr 2020/21 wider.

Die schweinehaltenden Betriebe im Südwesten mussten hier im Durchschnitt den Verbandsangaben zufolge einen Rückgang von 58,6 % auf 25.547 Euro verkraften. Im Mittel aller landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe in Baden-Württemberg betrug das Ergebnis je Familienarbeitskraft 35.210 Euro, verglichen mit 36.924 Euro im Vorjahr.

„Unsere Schweinehalter stehen mit dem Rücken zur Wand und fürchten um ihre Zukunft“, stellte Rukwied fest. Damit die schweinehaltenden Familienbetriebe die Krise überstehen könnten, brauchten sie dringend die Corona-Überbrückungshilfen. Zudem müsse der Lebensmitteleinzelhandel die Regionalprogramme im Land mit Abnahmegarantien ausbauen, damit die Tierhalter mit stabilen Preisen rechnen könnten, forderte der LBV-Präsident. Auch die Aussichten im aktuellen Wirtschaftsjahr sind nach den Worten Rukwieds „für alle Sparten ernüchternd“.

Zu Beginn von 2021/22 habe ein starker Preisanstieg bei landwirtschaftlichen Betriebsmitteln eingesetzt. Die Gründe dafür lägen unter anderem in Lieferengpässen durch unterbrochene und nicht funktionierende Lieferketten sowie im starken Anstieg der Energie- und Treibstoffpreise. „Die Betriebsmittelpreise sind mittlerweile auf ein neues Allzeithoch gestiegen. Das belastet die Landwirtschaft erheblich. Insbesondere die Schweinehalter stehen weiterhin unter einem dramatischen wirtschaftlichen Druck“, erklärte Rukwied.

Die höheren Erlöse für Milch, Rindfleisch und Feldfrüchte würden durch die deutlich verteuerten Betriebsmittel aufgezehrt. Eine Verbesserung im aktuellen Wirtschaftsjahr sei nur möglich, wenn sich die Marktlage bei den Betriebsmitteln wieder normalisiere.
AgE
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