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08.08.2015 | 11:03 | Schweinemarkt 

Schweinemäster können nicht kostendeckend arbeiten

Friedrichsdorf/Ts. - Die Schweinepreise in Deutschland stehen derzeit unter einem massiven Druck. Mit der Sperrung des russischen Exportmarktes ist für Deutschland ein wichtiger Handelspartner weggefallen.

Schweinebranche in der Krise
(c) proplanta
Dies und weitere Aspekte haben zu einem massiven Preiseinbruch auf dem Schlachtschweinemarkt geführt. Lag der Preis pro Kilogramm Schlachtgewicht im Juni 2014 noch bei 1,68 Euro, ist er in dieser Woche auf 1,38 Euro eingebrochen.

„Wir haben die Bundesregierung aufgefordert, sich für eine schnelle Lösung des Russlandembargos einzusetzen, denn es kann nicht sein, dass für politische Entscheidungen unsere bäuerlichen Existenzen geopfert werden. Aber auch den Lebensmitteleinzelhandel und die Verbraucher sehe ich hier in der Pflicht! Wer Qualität und mehr Tierwohl will, muss das auch bezahlen“, fordert der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider.

Zusätzlich belastet werden die Mäster durch gestiegene Futterkosten. Nach der Modellrechnung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) ergeben sich im Juli für Ferkel und Futter Aufwendungen in Höhe von 120,50 Euro/Schwein. Bei der Gegenüberstellung mit dem Schlachterlös von 130,00 Euro/Schwein ergibt sich eine Bruttomarge von 9,50 Euro/Schwein. Um aber alle Kostenpunkte zu decken, werden bei durchschnittlichen Leistungen 15 bis 20 Euro/Schwein benötigt.

„Unsere Schweinemäster leben derzeit von der Substanz. Mit Erlösen von 9,50 Euro pro Schwein kann kein Landwirt auf Dauer überleben. Viele unserer Betriebe haben in den vergangenen Jahren enorme Investitionen getätigt, um sich für die Zukunft zu rüsten und ihren Schweinen optimale Bedingungen und mehr Tierwohl bieten zu können. Gerade diese Betriebe stehen durch die niedrigen Schweinepreise nun unter einem extremen finanziellen Druck“, erklärt Schneider. (hbv)
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