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19.03.2023 | 08:45 | Schweinefleisch 

Schweinemarkt: Hoffen auf das Ostergeschäft

Bonn - Die Situation am deutschen Schlachtschweinemarkt hat sich Mitte März nicht verändert. Schlachtreife Tiere lassen sich weiterhin problemlos und zeitnah vermarkten und entsprechen meist dem Bedarf der Schlachtbetriebe.

Schlachtschweinemarkt
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Phase stabiler Schlachtschweinepreise in Deutschland setzt sich fort - Lebendangebot und Nachfrage weitgehend im Einklang - VEZG-Preis mit 2,28 Euro bestätigt - Warten auf Osternachfrage am Fleischmarkt - Mehr Kaufinteresse für Schweinefleisch in Asien - Danish Crown hebt Notierung etwas an - Geringere Preisaufschläge in Südeuropa. (c) goir - fotolia.com
Auf einem insgesamt recht ausgeglichen Markt blieb der Leitpreis der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) am Mittwoch (15.3.) erwartungsgemäß mit 2,28 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stabil. Regional waren laut Analysten etwas weniger Tiere im Angebot, doch reichte das für einen Notierungsanstieg nicht aus. Hierfür fehlten zudem deutlichere Nachfrageimpulse vom Fleischmarkt. Diese werden mit ansteigenden Temperaturen und dem Osterfest erhofft.

In Belgien fiel das Lebendangebot zuletzt etwas größer aus, blieb aber klar unter dem Vorjahresniveau. Aufgrund der verringerten Bestände und vermehrter Ferkelexporte nach Spanien bangen die Schlachtunternehmen jedoch um das zukünftige Rohstoffangebot. Die Ankaufspreise der belgischen Schlachter blieben aber zuletzt unverändert, wobei nach Rückgängen die nun wieder stabileren Preise im Export von Schweinehälften nach Osteuropa halfen.

In Österreich standen sich dem Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) zufolge Angebot und Nachfrage am Lebendmarkt ausgeglichen gegenüber, obwohl rund 6 % weniger Tiere als im Vorjahr verfügbar waren. Die VLV-Notierung blieb mit 2,34 Euro/kg SG ebenfalls unverändert.

Danish Crown (DC), die im EU-Vergleich wenig für Schlachtschweine zahlen, erhöhten ihren Ankaufspreis um umgerechnet 2,7 Cent auf 1,63 Euro/kg SG. Dem Unternehmen zufolge nehmen die Schweinefleischbestände in Asien ab, weshalb die Käufer wieder mehr Interesse zeigen. Ein zunehmender Export sei für einen höheren Auszahlungspreis von DC enorm wichtig.

Preisaufschwung verliert an Fahrt



In den südlicheren Ländern der EU setzte sich unterdessen der Anstieg der Schlachtschweinepreise weiter fort, allerdings mit weniger Schwung. So legte die Notierung am französischen Marché du Porc Breton im Vorwochenvergleich nur noch um 0,8 Cent auf 2,374 Euro/kg SG zu. Aufgrund landesweiter Streikaktivitäten und gestörter Schweineanlieferungen nahm das Durchschnittsgewicht der Tiere im Vorwochenvergleich um 200 g zu.

Aus Italien wurde ein Notierungsplus von 1,2 Cent/kg LG gemeldet, das somit deutlich kleiner als in den Vorwochen ausfiel. In Spanien blieben schlachtreife Tiere gesucht und knapp: Die Notierung am Mercolleida stieg um 2,8 Cent auf 1,995 Euro/kg LG. Für die kommenden Wochen und Monate wird dort nicht mit einem größeren Lebendangebot gerechnet.

Der wichtige Export nach China habe sich nicht entscheidend belebt und es werde immer schwieriger, die höheren Schlachtschweinepreise am Fleischmarkt umzusetzen, berichtete der Mercolleida. Zudem seien die Kosten der Schlachtunternehmen durch mangelnde Kapazitätsauslastung gestiegen.

In der Branche werde diskutiert, ob nicht Schließungen von Schlachtstätten notwendig seien. Andererseits werde der gegenwärtige Schweinemangel neben wirtschaftlichen Verlusten der Erzeuger auch durch Tiergesundheitsprobleme im Sauenbestand verursacht. Deren Zahl ist laut jüngster Viehzählung aber nicht sehr stark zurückgegangen, so dass sich das Blatt auch wenden und die spanische Schweineproduktion im zweiten Halbjahr wieder zunehmen könnte.

EU-Durchschnittpreis etwas gestiegen



In der Woche zum 12. März wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel aller EU-Mitgliedstaaten laut Angaben der Kommission mit 228,63 Euro/100 kg SG abgerechnet; das waren 1,34 Euro oder 0,6 % mehr als in der Vorwoche.

Für das Plus sorgten die höheren Auszahlungsleistungen der Schlachtbetriebe in Italien, Spanien, Portugal und Frankreich, die zwischen 2,1 % und 3,0 % mehr Geld für die Tiere zahlten. Zudem konnten sich die Mäster in Rumänien über einen Aufschlag von 1,5 % freuen.

Demgegenüber stand ein großer Block von Ländern, in denen die Schlachtschweinepreise mehr oder weniger auf dem Vorwochenniveau lagen. Dazu zählten Deutschland, Belgien, die Niederlande, Dänemark und Österreich. Aus den baltischen Staaten Litauen und Lettland sowie Finnland und der Slowakei wurden hingegen Abschläge zwischen 1,1 % und 1,5 % gemeldet.
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EU-Marktpreise für Schlachtschweine
AgE
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