Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) beließ am Mittwoch (6.7.) ihre Leitnotierung zum zweiten Mal in Folge bei 1,85 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Nach Einschätzung der VEZG reicht das insgesamt nicht zu umfangreich ausfallende Schlachtschweineangebot zu Beginn der neuen Schlachtwoche aus, um die Nachfrage der
Schlachtunternehmen zu bedienen.
Die
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (
ISN) betonte, dass sich die
Marktsituation trotz der ASP-Ausbrüche im Emsland und in der Uckermark nicht geändert habe.
Die Marktteilnehmer seien zwar verunsichert, aber die Nachfrage nach Schlachtschweinen habe sich ruhig und stetig entwickelt. Marktbeobachtern zufolge hatten einige Schlachtunternehmen im Vorfeld der Notierung einen Preisabschlag gefordert. Allerdings sei das Lebendviehangebot klein geblieben und im Süden der Bundesrepublik teilweise sogar knapp ausgefallen.
Unterdessen wurde trotz des Starts der Sommerferien in mehreren Bundesländern von einer stetigen Schweinefleischnachfrage berichtet. Der
Lebensmitteleinzelhandel habe mit zahlreichen Verkaufsaktionen leichte Impulse gesetzt, vor allem bei Grillartikeln, hieß es.
Glatt 2 Euro in Österreich
Derweil kam es in Frankreich am Marché du Porc Breton wegen eines rückläufigen Schlachtschweineangebots zu einem Notierungsanstieg im Vorwochenvergleich um 5 Cent auf 1,86 Euro/kg SG. Wie Marktakteure mit Blick auf Südeuropa berichteten, sorgte der Beginn der Urlaubssaison dort für eine Nachfragebelebung, während das Angebot deutlich eingeschränkt wurde.
In Italien führte das zu einer Anhebung der nationalen Notierung um 4 Cent/kg LG. Im ebenfalls immer knapper mit Schweinen versorgten Spanien legte die Notierung am Mercolleida am Donnerstag (7.7.) um 1,7 Cent auf 1,668 Euro/kg LG zu. Uneinheitlich entwickelten sich dagegen die Notierungen in Nordeuropa. In Österreich kam es zu einem Aufschlag von 3 Cent auf glatt 2 Euro/kg SG.
Der Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) in Wien berichtete von einem anhaltend kleinen Angebot am Lebendmarkt. Gleichzeitig sei das Fleischgeschäft impulslos verlaufen. Dagegen beließ der niederländische Vion-Konzern seinen
Erzeugerpreis bei 1,90 Euro/kg SG einschließlich Mehrwertsteuer. Auch von
Danish Crown gab es keinen Aufschlag.
Minus nur in Belgien
In der Woche zum 3. Juli waren die
Schlachtschweinepreise im EU-Durchschnitt angezogen. Nach Angaben der Kommission erlösten Tiere der Handelsklasse E im gewogenen Mittel aller Mitgliedstaaten 192,15 Euro/100 kg SG; das waren 2,25 Euro oder 1,2 % mehr als in der Vorwoche. Einen relativ hohen Aufschlag von 4,1 % soll es den Brüsseler Daten zufolge in der Slowakei gegeben haben; für Ungarn wurde ein Plus von 3,2 % ausgewiesen. Zudem erhielten die
Mäster in Litauen, Luxemburg, Lettland und Frankreich der Kommission zufolge zwischen 2,2 % und 2,9 % mehr Geld für ihre Tiere.
Zuschläge von 1 % bis 1,8 % wurden aus Portugal, Deutschland, Kroatien, Rumänien, den Niederlanden, Slowenien und Polen gemeldet. Die Auszahlungsleistung der Schlachtunternehmen in Schweden, Finnland, Österreich und Spanien verbesserte sich in einer Bandbreite von 0,4 % bis 0,8 %. Kaum Veränderungen gab es indes in Dänemark, Italien und Irland. Allein für Belgien wurde ein Rückgang der Schlachtschweinepreise ausgewiesen, und zwar von 0,4 %.