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06.05.2022 | 14:47 | Ukraine-Krieg 
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Sind Berichte über russischen Getreidediebstahl glaubhaft?

Genf - In der Ukraine sind nach Angaben der UN-Agrarorganisation (FAO) rund 700.000 Tonnen Getreide verschwunden.

Getreidediebstahl?
UN-Organisation: Berichte über russischen Getreidediebstahl glaubhaft. (c) proplanta

Der stellvertretende FAO-Direktor der Abteilung Märkte und Handel, Josef Schmidhuber, geht davon aus, dass russische Streitkräfte Getreide in ihre Heimat brachten.

«Es gibt anekdotische Beweise, dass (russische Streitkräfte) Getreide stehlen und mit Lastwagen nach Russland schaffen», sagte Schmidhuber am Freitag in einem UN-Briefing zu Reportern in Genf. Ebenso gebe es glaubhafte Berichte, dass russische Streitkräfte Agrargeräte stehlen und Lagerhäuser zerstören. Es gebe Videos in den sozialen Medien, die die die Diebstähle nahelegten, und er halte diese Videos für glaubwürdig, sagte Schmidhuber.

Nach seinen Angaben dürfte die Ukraine in diesem Jahr 14 Millionen Tonnen Getreide für den Export zur Verfügung haben, in anderen Jahren waren 25 Millionen Tonnen für den Export oder die Lagerung über den Winter verfügbar. Allerdings seien die Häfen blockiert und der Abtransport mit Lastwagen oder Zügen sei sehr schwierig.

In der Ukraine sind nach Angaben von Schmidhuber bereits 50 Prozent der Sommerkulturen angepflanzt, insgesamt dürften es in diesem Jahr immerhin 70 Prozent der sonst üblichen Menge werden. Die Unsicherheit bei allen Prognosen sei aber wegen der Kriegshandlungen groß.

Die Ukraine war bis Kriegsbeginn einer der weltweit wichtigsten Erzeuger von Weizen sowie ein großer Mais-Produzent. Viele Länder, etwa in Nordafrika, sind abhängig von günstigem Weizen aus der Ukraine. Auch für weltweite Ernährungshilfe ist das Getreide entscheidend.
dpa
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Kommentare 
Napoleon * schrieb am 08.05.2022 12:32 Uhrzustimmen(7) widersprechen(5)
Der Krieg hat viele Gesichter.
Getreide steht genauso wie Gas als Waffe zur Verfügung.

"Der größte der Astora-Speicher - gleichzeitig der größte Speicher Deutschlands - befindet sich im niedersächsischen Rehden.
Er ist derzeit so gut wie leer."
Aus und mehr:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Gasspeicher-in-Deutschland-So-steht-es-um-die-Fuellstaende,gasspeicher120.html

"28.01.2022 —
Gefährliche Abhängigkeit von Russland: Deutschlands größter Erdgasspeicher Rehden gehört der Gazprom-Tochter Astora "

Aber wir Deutschen kümmern uns ja viel lieber um gendern und Toiletten fürs DRITTE Geschlecht.
Da diese Ignoranz von Problemen, Krisen, weit mehr als 70 % der Bevölkerung betrifft, ist der Begriff - die Deutschen - angebracht.

Die Politische Riege, hat in der Regel mit sich selbst zu tun.

Aber einer Made im Speck, sind solche Gegebenheiten egal,
solange die Benzinpreise niedrig bleiben und die Kreuzfahrtschiffe fahren.
Der eigene Wohlstand auf Kosten, zu Lasten, armer Länder erwirtschaftet wird,
nach mir die Sintflut.
(Typisch Deutsch)

*
https://www.nzz.ch/feuilleton/adam-zamyoski-war-napoleon-kriegstreiber-oder-friedensstifter-ld.1500471
agricola pro agricolas schrieb am 07.05.2022 13:10 Uhrzustimmen(23) widersprechen(5)
All diejenigen, die hier ihr Däumchen zum Ausdruck ihres Missfallens nach unten zeigten, sollten die sehr aufschlussreichen Einlassungen unseres Bundesagrarministers Özdemirs am heutigen Tage zu dieser Thematik in der Bürger-Massen-Bild sich geflissentlich zu Gemüte führen.

Es nutzt uns allen recht wenig, sich den Realitäten geistig verschließen zu wollen, sie holen uns viel schneller ein, als uns lieb sein wird....
agricola pro agricolas schrieb am 06.05.2022 14:56 Uhrzustimmen(33) widersprechen(14)
Der russische Aggressor bedient sich der Waffe "Hunger" - warum sollte man dem Getreideklau keinen Glauben schenken wollen!?
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