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03.06.2023 | 05:31 | Sojamarkt 

Sojakurse haben deutlich an Boden verloren

Schwäbisch Gmünd - Eine laut USDA defizitäre Sojabohnenbilanz 2021/22 mit einem Bestandsabbau von -1,4 Mio. t auf 98,7 Mio. t in Verbindung mit dem Ukrainekrieg schickte die Sojabohnenkurse auf einen Höhenflug.

Sojaanbau
(c) Dusan Kostic - fotolia.com
Hauptgrund für das damalige Ergebnis war eine außerordentlich schwache Ernte in Südamerika im Winter 2021/22. Für den Bereich der Ölsaaten insgesamt hatte der Ukrainekrieg gravierende Auswirkungen, auch wenn die Betroffenheit bei Soja überschaubar war.

Die Welt-Sojabilanz 2022/23 präsentiert sich zwischenzeitlich, ganz entgegen den anfänglichen Erwartungen, als gerade ausgeglichen. Mit 370,4 Mio. t Produktion und 664,9 Mio. t Verbrauch ergibt sich ein erwarteter Bestandsaufbau von +2,4 Mio. t auf 101,0 Mio. t. Im 1. Halbjahr 2022 hatte man die Sojaernte 2022/23 noch bei über 395 Mio. t gesehen.

Der Einbruch der Produktionszahlen ist praktisch ausschließlich den Entwicklungen in Argentinien geschuldet. Dort hoffte man Mitte 2022 noch auf eine Sojaernte von mehr als 56 Mio. t. Eine ausgeprägte Trockenheit in den Sojagebieten des Landes hat die Erwartungen um -29 Mio. t auf 27,0 Mio. t reduziert.

Beim ersten Blick auf 2023/24 skizziert das USDA eine Ernte der Superlative. Erstmals soll mit einer Erzeugung von 410,6 Mio. t die 400-Mio-Tonnen-Marke geknackt werden. Treffen diese Zahlen ein, würde daraus ein außerordentlich hoher Bestandszuwachs von +21,5 auf 122,5 Mio. t folgen.

Vor dem Hintergrund dieser fundamentalen Daten haben die Sojakurse seit dem Hoch Ende Februar 2023 bei 1.400 US-Cent/Bushel (NOV23) inzwischen deutlich an Boden verloren und notieren aktuell nur noch um 1.180 US-Cent/Buschel. Schwächere Rohölnotierungen, schwächere Pflanzenölnotierungen (Palm-, Raps- und Sojaöl) und nicht zuletzt die Bankenkrise um die schweizerische Großbank Credit Suisse brachten die Kurse nicht nur für Agrarprodukte in eine Abwärtsbewegung.

Das Getreideabkommen am Schwarzen Meer wurde zwar erst auf den letzten Drücker, aber immerhin rechtzeitig am 17. Mai 2023 für weitere 60 Tage verlängert. Der in Summe etwas stabilere Euro mit knapp 1,08 USDollar je Euro vergünstigt den Einkauf von Soja für die europäischen Bauern zusätzlich etwas, so dass sich auch die Sojaschrotpreise auf breiter Front im Rückwärtsgang befinden.

Deutlich wird dies an den Kursen an der Mannheimer Produktenbörse, wo sich Sojaschrot (44/7) in den letzten Wochen deutlich auf 46,90 €/dt verbilligte. Für Sojaschrot (Normtyp) wurde im Süden im März Erzeugereinkaufspreise um 55 €/dt (Mrz.: 65) genannt. 48er HP-Schrot liegt bei 57,50 €/dt (Mrz.: 67,50). Der Preis für GVO-freien 48er-Schrot lag im Mai mit 62,50 €/dt wiederholt günstiger als vor zwei Monaten (Mrz.: 72,50).
LEL Schwäbisch Gmünd
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