«Der Gutachter hat uns mitgeteilt, dass er mindestens bis zum Jahresende braucht, um alle Daten und Fakten zu sichten und zu bewerten», sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund, Martin Cloppenburg, am Freitag.
Die Zuchtanlage der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland (LFD-Holding) mit etwa 10.000 Muttertieren war am 30. März fast vollständig abgebrannt.
In Flammen und Rauch kamen knapp 50.000 Schweine um, das Gros davon Ferkel. Es war laut
Tierschutzbund der schwerste Stallbrand in Deutschland seit Jahren. Die Justiz ermittelt bisher wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Bevor das Ergebnis der Gutachter nicht vorliegt, könne nicht über das weitere Vorgehen entschieden werden, erklärte der Staatsanwalt.
«Es ist auch die schiere Größe der Aufgabe.» Inzwischen arbeiteten mehrere Gutachter zusammen an dem Fall. Auch ein technischer Defekt sei möglich.
Die Behörden hatten die riesige Anlage am Ortsrand, die zu den größten Schweinzuchtanlagen in Deutschland zählte, 2010 genehmigt, trotz Kritik von Umwelt- und Tierschutzverbänden. Bei dem Feuer wurden etwa 1.300 Schweine gerettet. Nach dem Brand hatte Landesagrarminister Till
Backhaus (
SPD) einen Stopp für neue Stallplanungen verhängt, bis die Brandursache geklärt ist.
Bei einem Besuch bestätigte Backhaus, dass die Kontrollpflichten in Alt Tellin eingehalten wurden. Ob und in welcher Form dort wieder
Schweinezucht betrieben wird, hat der Betreiber noch nicht erklärt. Regelmäßig finden am Brandort Protestaktionen gegen industrielle Tierhaltung statt