Diese Ehrungen im aktuellen UN-Jahr der biologischen Vielfalt würdigen die ökologischen Vorzüge von Öko-Wiesen beim Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Kriterien für die Wiesenmeisterschaft sind Artenvielfalt, die Ausstattung mit landschaftstypischen Strukturen wie Einzelfelsen oder Wiesengräben und landwirtschaftliche Faktoren wie Futterwert. „Artenreiche Wiesen als Futterflächen für Öko-Tiere zeugen von einer erfolgreichen Verknüpfung von
Artenschutz und Landwirtschaft“, kommentiert Hans Hohenester, Öko-Bauer und Naturland Präsidiumsvorsitzender, die Ergebnisse der Wiesenmeisterschaften. Der Wettbewerb wurde zum zweiten Mal vom Bund Naturschutz in Bayern (BN) und der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ausgetragen.
Grünland mit seltener VielfaltSo fanden die Prüfer auf dem Halbtrockenrasen von Günter Braun in Pegnitz- Körbeldorf (Landkreis Bayreuth) beispielsweise Enzian und seltene Orchideen wie Fliegenragwurz und Hohlzunge. Hingegen zeichnet sich die Salbei- Glatthaferwiese von Norbert Braun aus Litzendorf-Tiefenellern (Landkreis Bamberg) durch die seltenen Knöllchen-Steinbrech und Kümmel-Silge aus. Beide Naturland Höfe haben durch ihre Bewirtschaftungsweise eine
Artenvielfalt geschaffen, die viele Rote Listen-Arten aufweist und damit die ersten beiden Platz des Wettbewerbs belegt. Das Engagement der Höfe beschränkt sich jedoch nicht auf die Pflege und Nutzung der Wiesen und Weiden. Die artgerechte Tierhaltung steht genauso im Fokus wie eine regionale Vermarktung oder die Mitarbeit in Arbeitskreisen, um den ökologischen Landbau weiter zu entwickeln. „Dieses vielseitige Engagement im ländlichen Raum zeichnet die Öko-Betriebe aus. Ich freue mich für unsere Betriebe, dass die Anerkennung gerade im Jahr der
Biodiversität auch von Naturschutzseite kommt!“ ergänzt Hans Hohenester.
Grünland als Standbein des Öko-LandbausDer Grünlandanteil im Öko-Landbau beträgt europaweit über 45 Prozent (in Deutschland über 49 Prozent), hierzu kommt der konventionelle Landbau nur auf etwa 33 Prozent. Extensive Grünlandstandorte mit einem hohen Wert für den Klima-, Boden-, Wasser- und Artenschutz bleiben durch den Öko-Landbau erhalten und prägen die Kulturlandschaft. Eine notwendige landwirtschaftliche Maßnahme, um den vermehrten Grünlandumbruch zum Beispiel für Maisäcker entgegen zu wirken, der negative Auswirkungen wie Kohlendioxid-Freisetzung oder Anstieg der Bodenerosion nach sich zieht.
Die Wiesenmeisterschaften 2010 fanden diesmal in Oberfranken statt. (naturland)