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09.01.2020 | 09:45 | Klausurtagung 

Agrarpolitik in Sachsen wird grün

Limbach-Oberfrohna - Nach Sachsen-Anhalt und Brandenburg müssen sich nun auch Sachsens Bauern mit einem grünen Landwirtschaftsminister anfreunden.

Agrarpolitik Sachsen
Die sächsischen Landwirte kommen zum Jahresauftakt traditionell zu einer Klausurtagung zusammen. Erstmals steht mit der neuen Regierung in Dresden nun ein Grüner an der Spitze des Landwirtschaftsministeriums. (c) proplanta
Was das für die Agrarpolitik des Freistaats bedeutet, diskutiert der Sächsische Landesbauernverband ab Donnerstag bei einer zweitägigen Klausurtagung. Nach dem internen Teil wollen die Landwirte am Freitag mit Minister Wolfram Günther über ihre Erwartungen an eine grüne Landwirtschaftspolitik ins Gespräch kommen, teilte der Verband im Vorfeld mit.

Günther ist seit Dezember Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft. Zuvor war er Fraktionsvorsitzender der Grünen im Sächsischen Landtag und unter anderem Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft. «Das Ganze ist also kein Neuland für mich», sagte er der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage. Zwar fehle ihm als Jurist der berufliche Hintergrund wie seinem CDU-Vorgänger Thomas Schmidt. Aber auch als Rechtsanwalt habe er beispielsweise im Zuge von Planungsverfahren Landwirte als Mandanten betreut.

Sachsens Bauern rechnen durch den Parteiwechsel an der Spitze des Ministeriums mit Veränderungen. Worauf sich die Landwirte einstellen müssen und inwiefern die Ziele des Berufsstandes mit den Vorstellung der Grünen vereinbar sind, ist eines von mehreren Themen des Treffens in Limbach-Oberfrohna.

Der Verband vertritt nach eigenen Angaben rund 4.600 Mitglieder, darunter 1.200 landwirtschaftliche Betriebe. «Dass mir eine gewisse Skepsis entgegenschlägt, ist klar. Dass es unabhängig davon Veränderungen geben wird aber auch», sagt Günther. So sei bereits absehbar, dass die Förderungen seitens der EU ab 2020 sinken.

Auch Themen wie die Nitratbelastung des Trinkwassers, der Erhalt der Artenvielfalt oder der Klimaschutz beträfen Sachsens Landwirte unmittelbar. Die Landwirtschaft sei aber nicht nur Verursacher, sondern auch Leidtragender und müsse sich daher schon im eigenen Interesse diesen Fragen stellen. Als Agrarminister wolle er die Bauern bei diesen Veränderungen unterstützen. Das funktioniere jedoch nur im Miteinander. Günther setzt demnach auf kurze Wege sowie regionale und saisonale Erzeugnisse, von deren Erlös am Ende mehr bei den Landwirten landen soll als bisher.

Die landwirtschaftlichen Betriebe in Sachsen bewirtschafteten laut Statistischem Landesamt 2018 rund 900 900 Hektar Fläche. Das entspricht etwa der Hälfte der gesamten Bodenfläche des Freistaats. 2018 wurden demnach unter anderem knapp 965 Millionen Eier erzeugt und 2,3 Millionen Tonnen Getreide geerntet.
dpa/sn
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