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24.04.2015 | 11:08 | Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit 

Agrarforschung: Hessen will Theorie und Forschung besser verknüpfen

Wiesbaden - Die Erwartungen an die Land- und Forstwirtschaft, den Garten- und Weinbau, aber auch die Ernährungswirtschaft sind sehr vielfältig.

Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis
(c) proplanta
Der Klimawandel, die zunehmende Ressourcenknappheit, der Strukturwandel in den Unternehmen und im ländlichen Raum sind die Themen der Zeit. Hinzu kommen die gesellschaftlichen Erwartungen an Umweltschutz, Tierwohl und Tiergesundheit und eine nachhaltige Arbeitsweise.

„Um sich diesen Herausforderungen erfolgreich zu stellen bedarf es einer besseren Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und der Praxis. An dieser Stelle setzt das EU-Programm EIP wirksam an. Die Politik dient hier also als eine Art Brückenbauer und ermöglicht einen effektiveren Wissenstransfer“, sagte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz im Rahmen einer Auftaktveranstaltung zur Förderung von Innovation und Zusammenarbeit gestern in Wiesbaden.

Die Europäische Union bietet 2014-2020 mit der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-Agri) ein maßgeschneidertes Instrument an. Dieses soll auch in Hessen umgesetzt werden.

Ziel ist es die Akteure aus Praxis, Forschung, Beratung und mögliche anderen Partner zu vernetzen und so Nachhaltigkeit und Produktivität in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft, im Garten- und Weinbau und im ländlichen Raum als Ganzes voran zu bringen. Neue Ideen und Erfindungen sollen wirtschaftlich erfolgreich in neue Produkte, Verfahren, Geschäftsmodelle und Dienstleistungen umgesetzt werden.

„Hessen hat diese Chance aufgegriffen und bietet im Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2014-2020 eine Vielzahl an Maßnahmen zur Zusammenarbeit und Entwicklung von Innovationen an“, so die Ministerin, „spannend wird zu sehen, welche Projekte dabei angestoßen und umgesetzt werden. Noch lässt sich das nicht endgültig sagen.“

Um Innovationen zu ermöglichen können mit dem neuen Förderinstrument auch neue Wege beschritten und damit ungewöhnliche Zusammenschlüsse und deren Ideen gefördert werden. Es sollen Akteure aus verschiedenen Bereichen kooperieren, wie z.B. der Praxis, der Forschung, der Beratung, sowie der Wirtschaft, die aktiv zusammenarbeiten und eine Innovation im Bereich der Produkte, Prozesse oder in Unternehmen entwickeln. Gefördert wird jeweils der Entwicklungsprozess zur Innovation.

„Darüber hinaus wollen wir die Zusammenarbeit unterstützen, aus Bereichen die bislang noch nicht gefördert werden konnten, vor allem bei der Schaffung lokaler Märkte und kurzer Versorgungsketten, oder der Anpassung an den Klimawandel und somit auch zur Erreichung der Klimaschutzziele. „Eine wichtige Rolle wird dabei auch das Engagement der Akteure aus den Regionen selbst spielen. Lokale Strategien können jetzt gezielt gefördert werden“, so Ministerin Hinz.

Die Aktivitäten des Landes werden in Hessen von dem Institut für ländliche Strukturforschung (IfLS), Frankfurt/Main, als Innovationsdienstleister unterstützt. Dort werden interessierte Akteure beraten und die Ergebnisse in einem nationalen und EU-weiten EIP-Netzwerk vernetzt und verbreitet.

Es haben bereits mehrere Gruppen Ideen entwickelt und zur Förderung eingereicht, wie zum Beispiel zum umfassenderen Einsatz heimischer Futtermittel, zu neuen Verarbeitungs- und Vermarktungsansätze landwirtschaftlicher Erzeugnisse, neuen Ansätzen in der Bewässerungssteuerung und Anpassungsstrategien landwirtschaftlicher Produktionsmethoden an den Klimawandel.

Ministerin Hinz rief dazu auf, sich im Rahmen der neuen Förderinstrumente zu engagieren und im Rahmen von Innovation und Zusammenarbeit nach neuen Wegen und Lösungen für die künftigen Herausforderungen zu suchen. Ziel des Ministeriums ist es, erste Vorhaben der Zusammenarbeit möglichst ab Herbst 2015 anzuerkennen und zu fördern.

Weitere Informationen zur Förderung von Innovation und Zusammenarbeit in der Landwirtschaft  finden Sie auf der Homepage des Umweltministeriums unter https://umweltministerium.hessen.de/Landwirtschaft/Innovation%20und%20Zusammenarbeit sowie auf der Seite des hessischen Innovationsdienstleisters, dem Institut für ländliche Strukturforschung (IflS), unter http://www.ifls.de/eip.html. (umwelt-hessen)
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