Institut für Getreideverarbeitung - halbes Jahrhundert ForschungAls DDR-Staatsbetrieb wurde das Institut für Getreideverarbeitung (IGV) 1960 in Bergholz-Rehbrücke bei Potsdam gegründet. Mangel und Not im Kalten Krieg, der die Verbindungen zum Westen kappte, machten die Forscher erfinderisch. So wurden Ersatzstoffe das große Thema: Aus Treber-Apfelmasse entstanden «Rosinen», aus grünen Tomaten eine Art Zitronat und aus Möhren ein Orangeat-Ersatz. IGV-Geschäftsführer Peter Kretschmer erfand die Tempo-Linsen, die besonders schnell zu einem Linsengericht verarbeitet werden können, und die es noch heute im Handel gibt. Aus dem einstigen Volkseigenen Betrieb wurde nach der Wende eine GmbH.
Heute beschäftigt sich das Institut mit Analytik und
Qualitätssicherung von Lebensmitteln, Biotechnologie und Umweltforschung, der Entwicklung von neuen Maschinensystemen für die Backwarenindustrie sowie der Ausbildung von jungen Bäckern und Konditoren. Daneben wird mit nachwachsenden Rohstoffen experimentiert, um daraus neue Werkstoffe herzustellen wie beispielsweise Pflanzenfaserplatten. Zudem entwickelt und verkauft das IGV Bioreaktoren für Algen. (dpa)