"Dabei führt uns die Krise im Nahen Osten drastisch vor Augen, wie wichtig eine zunehmend vom Öl unabhängige
Energieversorgung ist“, sagt Bauernbund-Präsident Fritz Grillitsch. Schon jetzt stammen 5 % des Benzinkraftstoffs an den österreichischen Zapfsäulen aus heimischem Bioethanol. Für die Einführung von E10 im Oktober 2012 wird Österreich gut gerüstet sein: Bis dorthin ist die europäische Norm in Kraft, die alle Haftungsfragen klärt und Verträglichkeitsfragen ausräumt. Bei
Bioethanol beträgt der Selbstversorgungsgrad bereits 100 %, notwendige Rohstoffimporte für die heimische Biodiesel-Produktion stammen überwiegend aus den mittel- und osteuropäischen Nachbarländern.
„Derzeit schnellen Benzin- und Dieselpreise wieder nach oben. Der einzige Preistreiber ist hier das fossile Erdöl. Deshalb raus aus fossilem Öl, das jährlich um 6 % teurer wird und rein in heimische Energie. Was für die Lebensmittelproduktion gilt, gilt auch für die Energieversorgung – je höher der Selbstversorgungsgrad, desto höher die Versorgungssicherheit für die Konsumenten“, erklärte Grillitsch. Doch die Vorteile aus dem Anbau von
Energiepflanzen reichen noch weiter. „Mit Bioethanol schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, weil neben der Energieabhängigkeit auch gleichzeitg die Importe von Eiweißtierfutter wie Soja reduziert werden können“, weist Grillitsch auf einen wichtigen Zusatznutzen hin. „130.000 Tonnen Sojaschrotimporte für die Rinderfütterung können damit eingespart werden“, sagt der Bauernbund-Präsident.
Mindere Qualität für Sprit, kein Einfluss auf Lebensmittelpreise
„Die österreichische Landwirtschaft bekennt sich ganz klar zum Prinzip „Teller-Trog-Tank“. Nur Minderqualitäten von Mais oder Weizen, die nicht verfüttert und schon gar nicht für die Lebensmittelherstellung geeignet sind, wandern in die Verspritung. Damit ist garantiert, dass die Produktion von hochwertigen Lebensmitteln im Einklang mit der Herstellung von Futtermitteln und Energiepflanzen steht“, stellt Grillitsch klar. Auf Österreich bezogen haben Biotreibstoffe also tatsächlich nur Vorteile für die Eigenversorgung mit Energie, für das Klima, für die CO2-Bilanz und für die Futtermittelproduktion, zumal „gesetzlich sichergestellt ist, dass bei den Rohstoffen für Biodiesel, der bisher nicht ausschließlich heimisch hergestellt werden kann, Nachhaltigkeitskriterien festgelegt wurden, die Ölpflanzen aus umweltschädlicher Brandrodung strikt untersagen“, lädt Bauernbund-Präsident Grillitsch dringend zu einer Versachlichung der Diskussion ein. (bbö)