Als bevorzugten Standort wies die Regierung nun die Gemeinde Borssele in der Provinz Zeeland an, wie das Energieministerium mitteilte. Dort in der Nähe zu Belgien ist bereits seit Jahrzehnten ein
AKW in
Betrieb - derzeit das einzige in den Niederlanden.
Die endgültige Entscheidung soll Ende 2024 fallen. Als möglicher Standort ist auch noch Rotterdam im Gespräch. Aus dem Rennen ist Eemshaven an der Emsmündung unweit von Niedersachsen.
Erwartet wird eine Fertigstellung der neuen Kraftwerke um 2035. Mit einer Kapazität von 1.000 bis 1.650 Megawatt sollen die Reaktoren neun bis 13 Prozent der niederländischen Stromproduktion liefern. Wie das Ministerium erläuterte, soll die Betriebsdauer des bestehenden AKW in Borssele über 2033 hinaus verlängert werden. Ein Meiler in Dodewaard bei Nijmegen nahe der deutschen Grenze wurde 1997 geschlossen.
Die
Atomenergie spielte in den Niederlanden bisher keine große Rolle. Das Land deckt große Teil seines Energiebedarfs mit Erdgas aus der Provinz Groningen im Norden. Bis 2030 sollen Windkraft und
Sonnenenergie 80 Prozent der
Energieversorgung sicherstellen. Die neuen AKW sollen die verbleibende Versorgungslücke schließen helfen, wie die Zeitung «NRC Handelsblad» (Samstag) berichtete.