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13.12.2021 | 11:12 | Ökostrom 

Stromproduktion im Norden: Wieviel kommt aus erneuerbaren Energien?

Kiel - Fast zwei Drittel der Stromerzeugung in Schleswig-Holstein kamen 2020 aus erneuerbaren Quellen.

Stromerzeugung
Die erneuerbaren Energien legen weiter zu im Norden - das zeigen aktuelle Zahlen des Statistikamtes. Minister Albrecht sieht das Land auf gutem Kurs. Branchenvertreter verlangen mehr Tempo beim Ausbau der Windkraft. (c) proplanta
Wie das Statistikamt Nord am Montag mitteilte, betrug der Anteil im vergangenen Jahr 63,2 Prozent, das entspricht einem Produktionsvolumen von 24,8 Millionen Megawattstunden. Rechnerisch wurde der Stromverbrauch in Schleswig-Holstein von rund 15,8 Millionen Megawattstunden somit allein von erneuerbaren Energien zu rund 160 Prozent gedeckt.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein rund 39,3 Millionen Megawattstunden erzeugt und damit 3,5 Prozent mehr als 2019. Die Atomenergie hatte daran einen Anteil von 26,9 Prozent, fossile Energieträger kamen auf 9,3 Prozent. Das noch einzige verbliebene Atomkraftwerk Brokdorf wird Ende dieses Jahres außer Betrieb gehen.

Bei den erneuerbaren Energien stieg die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen an Land den Angaben nach um 5,5 Prozent auf rund 13,2 Millionen Megawattstunden. Anlagen auf See legten um 2,6 Prozent auf rund 7,0 Millionen Megawattstunden zu. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik stieg aufgrund eher überdurchschnittlicher Sonneneinstrahlung und weiteren Zubaus um 14,2 Prozent auf 1,5 Millionen Megawattstunden.

«Die Zahlen zeigen die weiteren Fortschritte bei der Energiewende im Stromsektor in Schleswig-Holstein», sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) angesichts der Zahlen. «Die Stromerzeugung aus Kohle ist weiter deutlich rückläufig, die aus Kernenergie wird ab dem nächsten Jahr bei Null liegen und die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien steigt weiter an.» Schleswig-Holstein baue damit seine Position als Energiewendeland Nummer eins aus.

Der schrittweise Ausstieg aus der Kohlestromerzeugung werde sich an den Kohlekraftwerksstandorten Wedel, Flensburg und Neumünster fortsetzen, sagte Albrecht. Künftig würden sich Unternehmen vor allem auch dort neu ansiedeln und Werte schaffen, wo sie CO2-freien Strom vorfinden. Der Anteil der erneuerbaren Energien werde auch aufgrund des Ausbaus der Windkraftanlagen und der Photovoltaik weiter steigen, sagte der Minister.

Die Windenergie an Land sei das Rückgrat der Energiewende, kommentierte für den Bundesverband Windenergie Landesgeschäftsführer Marcus Hrach. Die Steigerungsrate sei hier nicht so hoch, wie sie zum Erreichen der energiepolitischen Ziele sein müsste. Die hohen Genehmigungszahlen im laufenden Jahr müssten verstetigt und die Verfahren insgesamt beschleunigt werden.

Damit aus der Stromwende eine echte Energiewende wird, müssten alle Sektoren - Strom, Wärme, Mobilität - aus erneuerbaren Quellen versorgt werden, forderte der Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien, Fabian Faller. «Dazu gehört, dass die Elektromobilität viel energischer vorangetrieben werden muss.»
dpa/lno
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