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20.06.2013 | 13:02 | Fischereipolitik 

Fischerei fühlt sich von Politik vernachlässigt

Ulm / Hamburg - Die deutschen Fischer sehen ihre Interessen im Vergleich zu denen der Landwirtschaft von der Politik in Brüssel und Berlin nachlässig behandelt.

Fischerei
(c) proplanta
«Da wir nicht die Fischereination sind wie andere Länder, aber eine starke Landwirtschaftsnation sind, haben wir manchmal den Eindruck, dass auf dem Basar des Ministerrates häufig deutsche Fischereiinteressen eingehandelt werden gegen die landwirtschaftlichen Interessen», sagte Präsident des Deutschen Fischerei-Verbands, Holger Ortel, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Bis Donnerstag noch tagt der Deutsche Fischereitag in der Donaustadt Ulm.

Ortel beklagte ein gewisses Desinteresse der Bundespolitiker. «Wir werden nie erleben, dass es einen Deutschen Bauerntag gibt, wo nicht der Landwirtschaftsminister oder die Landwirtschaftsministerin kommt», sagte Ortel, der nach dieser Legislaturperiode sein SPD-Bundestagsmandat abgelegen möchte. «Wir sind natürlich traurig und enttäuscht, dass die Ministerin (Ilse Aigner, CDU) nicht bei uns ist und nicht mal ein Parlamentarischer Staatssekretär da ist.»

Die deutsche Fischerei spiele bei der nachhaltigen Bewirtschaftung von Flüssen, Seen und Meeren eine Vorreiterrolle. Das müsse honoriert werden, sagte Ortel. «Die Fischerei hat dafür Opfer gebracht.» Er sieht die Branche im Vergleich zu Frankreich und Spanien benachteiligt. So sehe der EU-Fischereifonds keine Förderung von Kutter-Neubauten vor, da die anderen Länder zu große Flotten hätten.

In Deutschland seien die Schiffe aber meist mehr als 30 Jahre alt. Gerade für die kleinen Betriebe seien neue Kutter ohne Zuschüsse aber nicht stemmbar. Das sei ein Wettbewerbsnachteil.

Den Deutschen Fischerei-Verband gibt es seit 1870, er vereinigt die Berufs- und Freizeitfischer miteinander und hat nach eigenen Angaben bundesweit knapp eine Million registrierter Mitglieder. (dpa/lsw)
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