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26.02.2010 | 08:42 | Gentechnik  

Ministerium wird Gerichtsurteil umsetzen - Keine Gefahr für den Verbraucher

Schwerin - Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz wird die Flächen in Mecklenburg-Vorpommern bekanntgeben, auf denen im August 2007 Winterraps der Sorte Taurus ausgesät wurde, der mit nicht zugelassenem gentechnisch verändertem Raps in Höhe von 0,03 % verunreinigt war,  sobald ein entsprechender Urteilsspruch des Schweriner Verwaltungsgerichts schriftlich vorliegt. 

Ministerium wird Gerichtsurteil umsetzen - Keine Gefahr für den Verbraucher
Bioland e. V. hatte auf Veröffentlichung der Flächen geklagt. Die Veröffentlichung wird dann  auf den Internetseiten des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei erfolgen. Die betroffenen Landwirte werden vor der Veröffentlichung informiert.

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern hatte unter Berücksichtigung der Schutzbedürftigkeit der betroffenen Landwirte, die unverschuldet das verunreinigte Saatgut ausgebracht hatten, eine Veröffentlichung der Daten bisher verweigert.

Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus verweist nochmals darauf, dass für Verbraucherinnen und Verbraucher zu keinem Zeitpunkt eine gesundheitliche Gefahr bestanden hat. "Als die Aussaat des verunreinigten Rapses bekannt wurde, hat die zuständige Behörde unverzüglich und konsequent gehandelt. Die Flächen wurden umgebrochen und mehrmals kontrolliert. Eine Ausbreitung des nichtzugelassenen gentechnisch veränderten Organismus wurde somit weitestgehend verhindert", betont der Minister.


Hintergrund:

Im Rahmen der Saatgut-Überwachung auf gentechnisch veränderte Bestandteile informierte Nordrhein-Westfalen im August 2007 über einen geringen Anteil (< 0,1 %) an gentechnisch verändertem Raps in der konventionellen Rapssorte Taurus (Saatgutpartie D/BN 3237/318) der Deutschen Saatgutveredlung AG Lippstadt. Aufgrund dieser Verunreinigung mussten in 17 landwirtschaftlichen Betrieben des Landes Mecklenburg-Vorpommern und einem hier ansässigen Saatgutunternehmen 817 Hektar Raps auf 33 Flächen vernichtet werden. Die Vernichtung des Aufwuchses erfolgte nach Maßgabe des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern. Das Landesamt hatte die Maßnahmen überwacht und dokumentiert.

Alle betroffenen Flächen wurden im Herbst 2007 und im Frühjahr 2008 ggf. mehrmals kontrolliert. Nach dem angeordneten Umbruch wurde in keinem Fall Raps nachgebaut. Die Kontrollen wurden abgeschlossen, nachdem keine Rapspflanzen mehr auf den Flächen festzustellen waren. (Pd)
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