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25.09.2012 | 08:21 | Gentechnik 

Genmais-Studie befeuert Diskussion um Genpflanzen

Brüssel - Die französische Studie zu genmanipuliertem Mais hat die Diskussion über die Zulassung solcher Pflanzen in Europa neu entfacht.

Genmais
(c) proplanta
«Wenn es den Verdacht gibt, dass hier krebserregende Stoffe drinnen sind, dann muss man das schleunigst und mit Hochdruck untersuchen», sagte der österreichische Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich beim Treffen mit seinen EU-Amtskollegen am Montag in Brüssel.

«Diese Studie zeigt nur, das hier sehr viele Fragezeichen bei der Gentechnik auf dem Tisch liegen.»

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) mahnte, erst die Ergebnisse einer genaueren Untersuchung abzuwarten. «Wir werden die Studie natürlich überprüfen», sagte sie.

Französische Forscher um Gilles-Eric Séralini hatten festgestellt, dass Ratten, die mit dem Genmais NK 603 des Agrarkonzerns Monsanto gefüttert worden waren, häufiger an Krebs erkrankten und früher starben als andere.

Der französische Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll warnte gleichfalls vor «voreiligen Schlüssen». Der getestete Mais werde vor allem als Futtermittel verwendet. Sollten sich die Ergebnisse der Forscher erhärten, so solle die EU über ein Importverbot nachdenken.

Der wissenschaftliche Wert der Studie ist umstritten. Deutsche Biologen hatten beispielsweise bemängelt, die Kontrollgruppen seien zu klein für belastbare Aussagen gewesen.

Zudem kämen bei der verwendeten Rattenart ohnehin häufig Tumore vor. Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit EFSA prüft die Studie derzeit ebenso wie nationale Stellen.

Offiziell stand das Thema Genpflanzen gar nicht auf der Tagesordnung der Landwirtschaftsminister. Die EU-Staaten werden sich nicht einig, wie sie mit dem Anbau genveränderter Pflanzen in Europa umgehen sollen.

Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, diese Entscheidung den Hauptstädten zu überlassen, und wird dabei von einer Mehrheit der Länder unterstützt. Deutschland hingegen befürchtet Scherereien mit der Welthandelsorganisation WTO. (dpa)
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