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25.07.2013 | 16:28 | Ernteprognose 2013 

Wetter vermiest Spitzenerträge

Dresden - Kälte im Frühjahr, Hochwasser im Juni, Hitze und Trockenheit im Juli: Wetterextreme machen den Bauern in Sachsen und anderswo zu schaffen und lassen nur eine durchschnittliche Ernte erwarten.

Getreideernte 2013
(c) proplanta
«Bei Wintergerste erwarten wir gegenüber normalen Jahren 20 Prozent weniger Ertrag», sagte Wolfgang Vogel, Präsident des sächsischen Landesbauernverbandes, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.

Bei anderen Feldfrüchten erwartet der Verband eine durchschnittliche Ernte. Engpässe bei Futtermitteln hatten die Bauern schon unmittelbar nach dem Hochwasser im Juni befürchtet.

Nach Angaben des Bauernverbandes sind in Sachsen etwa 70.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche durch Überschwemmung geschädigt worden - 45.000 Hektar Ackerland und 25.000 Hektar Grünland. Beim Ackerland beziffern die Landwirte den Schaden auf 54 Millionen Euro, bei Grünland 19 Millionen Euro.

Hinzu kommen Schäden an Stallanlagen und sonstigen Gebäuden in Höhe von 15 Millionen Euro. Während zum Jahrhunderthochwasser 2002 die Ernte schon vorbei war, wurden im Juni viele Feldkulturen in ihrer letzten Wachstumsphase erwischt.


Verspätete Erntezeit für Wintergetreide in Baden-Württemberg hat begonnen



Mitten in der Sommerhitze ernten viele Bauern im Land Wintergetreide. Wegen des schlechten Wetters im Frühjahr habe sich die Erntesaison im Vergleich zu den Vorjahren verzögert, sagte eine Sprecherin des Landesbauernverbands in Stuttgart. «Es war zu lange zu nass und kalt.» Allerdings habe die Trockenheit in den vergangenen Tagen dazu geführt, dass das Getreide schneller abgereift ist. «Alles durstet nach Wasser.» In welchen Regionen wann geerntet werde, sei sehr unterschiedlich.


Gerstenernte in Rekordzeit



Die Bauern in Mecklenburg-Vorpommern ernten die Gerste in diesem Jahr in einer Rekordzeit. In etwa eineinhalb Wochen wurden 80 Prozent der Wintergerste eingebracht, wie der Präsident des Landesbauernverbandes, Rainer Tietböhl, am Mittwoch in Lützow (Nordwestmecklenburg) sagte. Wegen der Hitze fielen keine Trocknungskosten an. Die Gerstenernte werde in dieser Woche beendet.

«Die Erträge können sich sehen lassen», sagte Tietböhl. Sie seien etwa zehn Prozent höher als im Vorjahr. Die Bauern brauchten gute Ergebnisse, denn die Preise für Getreide sind nach seinen Worten in diesem Jahr deutlich gesunken. Während 2012 für eine Dezitonne Gerste im Schnitt 20 Euro gezahlt wurden, seien es heute nur 16 Euro. Bei Weize und Raps sei das Minus noch größer. (dpa)
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