In seinem diesjährigen Wirtschaftsbericht erwartet der Verband, dass sich der Umsatz 2010 insgesamt noch leicht rückläufig entwickeln wird. „Dabei haben sich in den vergangenen Monaten die konjunkturellen Unterschiede noch verstärkt. Während in einigen Regionen - wie etwa in Brasilien oder in den USA - Marktzuwächse verzeichnet werden, bleibt die Investitionslaune in Westeuropa insgesamt noch verhalten“, erklärte Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer des
VDMA Landtechnik, anlässlich der Publikation des VDMA-Wirtschaftsberichts am Montag in Frankfurt.
Verlangsamung des Rückgangs in diesem Jahr erwartetDas Marktvolumen für
Landtechnik in der Europäischen Union verringerte sich 2009 um 19 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro. Für dieses Jahr wird mit einer Verlangsamung des Abschwungs auf minus acht Prozent und 19,3 Milliarden Euro Umsatz in der EU gerechnet. Während in einigen zentraleuropäischen Märkten wieder eine deutliche Belebung zu verspüren ist, bleibt die Nachfrage nach neuer Technik in Frankreich und Spanien noch verhalten.
Industrie setzt auf nächsten AufschwungDie Hersteller von
Landmaschinen und Traktoren setzen jedoch bereits spürbar auf den nächsten Aufschwung. Nachdem die Unternehmen am Standort Deutschland selbst im Krisenjahr 2009 ihre Stammbelegschaft auf dem hohen Vorjahresniveau halten konnten, werden mittlerweile neue Produktionsstätten am Standort Deutschland, vor allem aber in den Wachstumsmärkten eröffnet. Sowohl die großen, internationalen Konzerne als auch die westeuropäischen Mittelständler investieren momentan verstärkt in Russland und Indien, um die enormen Potentiale dieser Regionen mittel- bis langfristig effizient nutzen zu können.
Wermutstropfen ProtektionismusEin Wermutstropfen für die exportorientierten, westeuropäischen Hersteller bleiben die weiterhin protektionistischen Bestrebungen in einigen Märkten. So forciert die russische Industrie derzeit nachdrücklich die Ausweitung der bisher nur auf Mähdrescher und Feldhäcksler erhobenen Importzölle auf weitere Produktsegmente. Gleichzeitig wird ein Lokalisierungsgrad von 50 Prozent als Voraussetzung für die Teilnahme an staatlichen Förderungsprogrammen angestrebt.
Ähnliche Tendenzen zeigt die chinesische Vergabepolitik bei öffentlichen Ausschreibungen, wobei das Auftragsvolumen größtenteils an inländische Landtechnikunternehmen fließt. (VDMA)