Grundsätzlich kommen hierfür kurzfristige antibiotische Therapien in Frage, wobei aber Untersuchungen gezeigt haben, dass bei der unkomplizierten Blasenentzündung durchaus eine Phytotherapie eine vertretbare Alternative zur antibiotischen darstellt.
Weiter konnte bei besonders für Harnwegsinfektionen anfälligen Patienten (z.B. Zuckerkranke) gezeigt werden, dass eine pflanzliche Begleittherapie schneller zur Ausheilung führt als bei alleinige Antibiotikagabe. Auch das Wiederauftreten (Rezidiv) dieser Blasenentzündungen konnte durch die Anwendung von Phytopharmaka gesenkt werden.
Als pflanzliche Stoffe haben sich besonders Rosmarienblätter, Liebstöckelwurzel und Tausendgüldenkraut bewährt. Extrakte aus diesen Pflanzen können sogar direkte antibakterielle Wirkung entfalten und dem Antibiotikaresistenzmechanismus entgegen wirken.
Da die einzelnen Pflanzenstoffe in Kombination noch wirksamer sind, ist eine solche Zubereitung durchaus sinnvoll. Bei Bedarf informiert jeder Apotheker über vorgenannte pflanzliche Heilmittel, sei es als Einzelstoff oder als Kombinationspräparat, das von Pharmafirmen als Fertigprodukt auf dem Markt ist und gegen Harnwegsinfektionen allein oder flankierend eingesetzt werden kann.
Zur Diagnosestellung und zum Heilerfolg sollte in der Regel ein Arzt involviert sein, besonders auch dann, wenn Patienten wegen anderer Erkrankungen weitere Medikamente einnehmen müssen. (Hr)
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Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin,
Dr. med. H. Rüdinger