„Wir haben hier Überzeugungsarbeit geleistet, die Entscheidung aber ist enttäuschend. Ihre Umsetzung könnte verheerende Folgen für die Milcherzeuger in Sachsen haben“, so der Minister.
In einem einheitlichen Handelsgebiet seien Quotenpreise zu erwarten, die deutlich über den Preisen in der Region Ost, aber nur wenig unter den bisherigen Preisen in der Region West liegen. „Die Folgen liegen auf der Hand. Finanziell gut ausgestattete Betriebe aus den alten Ländern können sich bei uns mit Milchquoten eindecken. In Ostdeutschland würden dagegen für wachsende Betriebe die Kosten steigen. Und das in einer ohnehin wirtschaftlich schweren Zeit“, sagte Kupfer weiter. Anstelle von Signalen für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit würden so falsche Anreize für einen Ausstieg aus der
Milchproduktion gesetzt. Das ist gegen die Interessen der sächsischen Milchbauern.
Kupfer fordert, dass Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner nun Wort hält. „Bereits vor einem Monat hat das Bundeslandwirtschaftsministerium zugesagt, die beiden Handelsgebiete für die
Milchquote nicht ohne die Zustimmung der ostdeutschen Bundesländer zusammenzulegen. Zu diesem Wort muss die Bundesministerin nun auch stehen!“
Mit der Milchquote wird die Menge der produzierten Milch europaweit begrenzt. Auf diese Weise soll eine Überproduktion verhindert werden. Liefert ein Produzent mehr Milch, wird er über die Zahlung einer sogenannten Superabgabe sanktioniert. Diese Abgabe ist so hoch festgelegt, dass die Milchproduktion ökonomisch unrentabel wird. Die Milchquote wird unter den einzelnen Erzeugern gehandelt. Seit 2007 sind die Handelsgebiete in Ost- und Westdeutschland getrennt, hierbei haben sich unterschiedliche Preise stabilisiert. So lag der Preis für die gehandelten Milchquoten am letzten Handelstermin am 2. November 2009 im Übertragungsgebiet West bei 20 Cent pro Kilogramm Milch. Im Übertragungsgebiet Ost wurden elf Cent gezahlt. (PD)