Nach Angaben der Zentralen
Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) stieg das Rohstoffaufkommen in der Woche zum 29. November saisonal um 0,3 % an; es lag aber gleichzeitig um 0,4 % unter dem Niveau der Vorjahreswoche.
In den ersten elf Monaten 2020 haben die hiesigen
Molkereien laut ZMB-Schnellberichterstattung insgesamt 28,95 Mio t
Rohmilch erfasst; das waren 0,4 % mehr als in der Vorjahresperiode. Im Gesamtjahr dürfte sich somit ein überschaubares Plus gegenüber 2019 ergeben. Der Absatz von Milchprodukten war in dieser Woche meist von einer vorweihnachtlich guten Nachfrage geprägt.
Abgepackte Butter fand dem Verband der
Milcherzeuger Bayern (
VMB) zufolge wegen der Plätzchenbäckerei in Privathaushalten einen sehr guten Markt im Lebensmitteleinzelhandel. Aufgrund der Kontraktbindung blieb die Notierung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten unverändert.
Bei der Blockbutter wurde die Notierung jedoch wegen der eher schwachen Nachfrage am unteren Spannenende um 5 Cent und am oberen um 10 Cent auf 3,25 Euro/kg bis 3,40 Euro zurückgenommen.
Gute Nachfrage für Magermilchpulver
Auch Schnitt- und Hartkäse ließen sich aufgrund der großen Nachfrage der Supermärkte in großen Mengen an den Handel verkaufen, doch die Abgabepreise blieben dabei stabil. Lediglich bei Emmentaler aus Rohmilch wurde die Notierung am oberen Ende um 50 Cent auf 6,20 Euro/kg heraufgesetzt.
Magermilchpulver war laut ZMB zuletzt gut gefragt; es bestand Kaufinteresse innerhalb der Europäischen Union und auch am Weltmarkt.
Die Futtermittelware verteuerte sich um 1 Cent auf 2,06 Euro/kg bis 2,08 Euro/kg. Bei lebensmitteltauglichem Magermilchpulver waren sogar Preisaufschläge für die Hersteller von durchschnittlich 3 Cent auf 2,17 Euro/kg bis 2,29 Euro/kg drin. Ruhiger verlief das Geschäft bei stabilen Preisen mit Vollmilchpulver. Fester tendierte dagegen Molkenpulver.
Der erhöhte Bedarf der Kälbermäster führte der ZMB zufolge zu einem Aufschlag bei den Futtermittelqualitäten um 1 Cent auf 0,75 Euro/kg bis 0,77 Euro/kg. Die Lebensmittelware erlöste je Kilogramm zwischen 0,82 Euro und 0,86 Euro und damit 2 Cent mehr als in der Vorwoche.
Mehr Milchprodukte in der EU hergestellt
In der EU ist nach Kommissionsangaben in den 27 Mitgliedstaaten die an Molkereien gelieferte Kuhmilchmenge in den ersten drei Quartalen 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,8 % auf 110,83 Mio t gestiegen. Mit Zuwächsen von jeweils gut 5 % standen dabei Bulgarien und Tschechien an der Spitze, übertroffen noch von Luxemburg mit 7,4 %.
In Irland, Belgien, Estland, Griechenland, Ungarn und Italien nahmen die erfassten Mengen zwischen 3,2 % und 4,3 % und somit ebenfalls überdurchschnittlich stark zu. Die beiden bedeutendsten EU-Produktionsländer Deutschland und Frankreich verzeichneten dagegen mit 0,7 % beziehungsweise 0,8 % vergleichsweise geringe Anstiege; in diesem Bereich lagen auch die Zuwachsraten in Dänemark und Österreich.
Das größere Rohstoffangebot wurde von den Molkereien in der Gemeinschaft unter anderem genutzt, um 3,5 % mehr Trinkmilch als in den ersten drei Quartalen 2019 herzustellen. Spürbar ausgedehnt wurde auch die Produktion von Magermilchpulver, nämlich um 3,0 %. Hierbei taten sich unter den größeren Erzeugungsländern vor allem Deutschland, Polen und die Niederlande mit Zuwachsraten zwischen 5,2 % und 8,8 % hervor. Zudem nahm in der EU im Betrachtungszeitraum die Produktion von anderem
Milchpulver und Butter um jeweils 2,4 % zu; die Herstellung von Käse wuchs um 2,0 %.