Die Hersteller konnten höhere Verkaufspreise, teilweise wegen Kontraktbindung, jedoch nicht durchsetzen. Die amtlichen Notierungen für Butter und Käse blieben in Kempten beziehungsweise in Hannover am Mittwoch (16.12.) auf dem Vorwochenniveau stehen. Lediglich für Emmentaler aus
Rohmilch wurde wegen der sehr großen Nachfrage in Kempten der obere Wert der Notierungsspanne um 1,00 Euro auf 7,20 Euro/kg angehoben.
Die Abgabepreise der Hersteller für Hartkäse lagen Mitte Dezember in etwa auf dem Vorjahresniveau, bei Schnittkäse etwas darunter. Abgepackte Butter konnte hingegen zuletzt teurer als zum vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt verkauft werden, und zwar um 14 Cent/kg beziehungsweise 3,7 %. Die starke Weihnachtsnachfrage und der höhere Bedarf der Privathaushalte im Lockdown bei geschlossener Außer-Haus-Gastronomie machten dies möglich.
Die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie setzen dagegen der Blockbutter stärker zu; sie lag zuletzt preislich um 7,6 % unter dem Niveau von vor zwölf Monaten. Bei dem auf hohem Notierungsniveau in das Jahr 2020 gestarteten Mager- und Vollmilchpulver kam es im Frühjahr im Zuge der Pandemie zu starken Preisabschlägen, von denen sich das Pulver bis heute noch nicht ganz erholt hat.
Die in dieser Woche laut Süddeutscher Butter- und Käsebörse stabilen Preise unterschritten bei
Magermilchpulver in Lebensmittelqualität das vergleichbare Vorjahresniveau um 13,9 %, bei Vollmilchpulver um 9,6 %. Bei Molkenpulver setzten sich nach Angaben der Zentralen
Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) die festen Markttendenzen zuletzt fort.
Ware für die Futtermittelindustrie konnte bei guter Nachfrage der Kälbermäster zwischen 0,77 Euro/kg und 0,79 Euro/kg im
Schnitt um 2 Cent teurer als in der Vorwoche verkauft werden. Bei der Lebensmittelqualität stieg der Mindestverkaufspreis um 1 Cent auf 0,83 Euro/kg an.
Deutlicher GDT-Preisaufschlag für Butter
Am
Weltmarkt zogen an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) bei der letzten Auktion in diesem Jahr die Preise für Standardmilchprodukte etwas an. Der zusammenfassende Index aller gehandelten Lieferkontrakte legte am Dienstag (15.12.) gegenüber der Versteigerung von Anfang Dezember um 1,3 % zu.
Der Index beendete das Jahr mit 1.024 Punkten; das waren trotz globaler Corona-Krise 1,2 % mehr als der Schlussstand 2019. Bei der jüngsten Handelsrunde verzeichnete Butter den stärksten Preisanstieg im Vergleich zur Auktion vor zwei Wochen, und zwar über alle Qualitäten und Lieferzeiten hinweg um 6,0 % auf 4.221 $/t (3.471 Euro).
Seit Mitte September hat das Fetterzeugnis damit 28,6 % an Wert hinzugewonnen, es notierte um 8,6 % über dem Niveau von Mitte Dezember 2019. Auch für Cheddarkäse waren die Käufer bei der jüngsten Versteigerung bereit, mehr Geld als Anfang Dezember zu bezahlen; die Notierung legte um 4,2 % auf 3.893 $/t (3.201 Euro) zu.
Die Corona-Verluste des Frühjahres konnten jedoch noch nicht ausgeglichen werden. Das umsatzstarke Vollmilchpulver erlöste zuletzt im Schnitt 3.210 $/t (2.639 Euro); das waren 0,5 % mehr als bei der vorherigen Auktion und 3,6 % mehr als zum Jahresausklang 2019. Die wieder erstarkte Nachfrage Chinas hat zu den Preisverbesserungen geführt.
Magermilchpulver wurde im Mittel zu 2.930 $/t (2.409 Euro) gehandelt, was einen Aufschlag von 1,2 % gegenüber Mitte Dezember bedeutete. Das hauptsächlich von Fonterra verkaufte Pulver war damit teurer als die in der Europäischen Union gehandelte Ware.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8222 Euro