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08.05.2012 | 08:43 | Milchpreise 

Milchviehhalter beklagen Preisverfall bei Milchprodukten

Freising - Billigpreise für Milch, Butter und andere Molkereierzeugnisse freuen den Verbraucher. Für die Erzeuger würden sie jedoch eine Existenzbedrohung bedeuten, warnt der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM).

Melkstand
(c) proplanta
45 Cent verlangt Aldi für einen Liter fettarme Milch, 51 Cent für Milch mit einem Fettgehalt von 3,5 Prozent - das entspricht einer Preissenkung um mehr als zehn Prozent. Anlass für den Preisverfall seien die Verhandlungen vom April, bei denen die Molkereien Preisrücknahmen von bis zu 4,5 Cent akzeptiert hätten, so der BDM. Der Erzeugermilchpreis für die Verwertung von Rohmilch nähere sich damit einem weiteren Tiefpunkt an. Im Bundesdurchschnitt gehe das Milchpreisniveau in Richtung 30 Cent pro Liter. Für die zweite Jahreshälfte 2012 befürchtet der Verband 25 bis 27 Cent pro Liter.

BDM-Chef Romuald Schaber bezeichnete die Situation als schon jetzt ruinös. „Die Billigmilch ruiniert die Existenz vieler Milchbauern. Es ist höchste Zeit, zu handeln und die Interessen der Milchbauern vor die der Industrie zu stellen!“ plädiert Schaber. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel hätten 2010 nach Erhebungen der Landwirtschaftskammer über 5 % der Milchbauern die Produktion einstellen müssen.


BDM erneuert Forderung nach effizienter Mengensteuerung

Die Preissenkungen entstünden durch ein Überangebot an Milch, dem eine verhaltene Nachfrage gegenüberstehe, führt Schaber aus. Dieses Missverhältnis würde durch die Beschlüsse zur Mengenausweitung und starren Quotenregelung noch verschärft. „Die Lösung wäre eine am Bedarf orientierte Milcherzeugung“, erklärt Schaber. „Nur so ist ein fairer, also mindestens kostendeckender Milchpreis möglich, mit dem die Milcherzeuger ihren Haupterlös aus dem Verkauf ihrer Produkte generieren können.“ Das European Milk Board hat zur Kostendeckung einen Erzeugermilchpreis von 43 Cent berechnet. (Pp)
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