Zunächst sollten alle ackerbaulichen bzw. bei Feldmäusen auch biologischen (Aufstellen von Sitzstangen für Greifvögel) Möglichkeiten genutzt werden, um einem stärkeren Befall vorzubeugen. Schnecken benötigen zum Fortbewegen in der Erde Hohlräume, deren Anteil durch das Walzen deutlich verringert wird.
Witterungsbedingt ist momentan verbreitet von einem hohen Schneckenpotential im Boden auszugehen und bei Einsetzen feuchter Witterungsbedingen können innerhalb kurzer Zeit viele Jungschnecken auftreten.
Um Routine-Anwendungen von chemischen Maßnahmen zu vermeiden, sollte der Befall durch das Auslegen von Schneckenfolien, schwarzen Plastikplanen oder nasse Jutesäcke über Anködern mit Schneckenkorn ermittelt werden. Zu achten ist auch auf unter Kluten oder Steinen versteckte Schnecken sowie auf Schleimspuren. Zur Bekämpfung der Schnecken stehen Köder mit den Wirkstoffen Metaldehyd, Methiocarb und Eisen-III-phosphat zur Verfügung.
Unter feuchten Bedingungen eignen sich vorzugsweise Präparate wie Metarex/Clartex blau, Delicia Schneckenlinsen oder Mesurol-Schneckenkorn. Je nach Befallslage ist eine Rand-, Befallsherd- oder Ganzflächenbehandlung durchzuführen.
In den auflaufenden Rapsbeständen sollten zur Feststellung des Erstbefalls und des Zufluges von Schadinsekten, insbesondere zur Überwachung des Rapserdflohes ab Anfang September
Gelbschalen aufgestellt werden. Je Rapsschlag sind mindestens zwei, besser vier Gelbschalen an verschiedenen Seiten des Schlages, ca. 10 bis 20 m vom Feldrand entfernt aufzustellen. Die Zuwanderung der Käfer in die Bestände erfolgt an warmen sonnigen Tagen, sobald der Raps das erste Laubblattstadium erreicht hat. Weiße kreisrunde Fraßflecke sind häufig ein Anzeichen für Käferbefall.
Die insektizide Beize schützt zunächst vor Frühbefall bis zum 4-Blattstadium. 10 - 15 Tage nach der Besiedlung der jungen Rapspflanzen beginnt das Weibchen mit der Eiablage in den Boden in die Nähe der Rapspflanzen. Die später schlüpfenden Larven bohren sich dann in die Blattstiele der Rapspflanzen bis zum Stängelgrund, wo sie mit den zugelassenen Insektiziden nicht mehr bekämpft werden können. Dieser Zyklus kann bei milder Winterwitterung bis zum Frühjahr andauern. Deshalb ist es wichtig das Auftreten durchgängig zu beobachten. Durch den Minierfraß der Larven können die Pflanzen auch leichter auswintern und die Einbohrstellen sind günstige Angriffspunkte für pilzliche Erreger, wie z.B.
Phoma lingam und
Verticillium.
Quelle: Dr. Kraatz / LFL-Sachsen