Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

04.06.2021 | 16:35 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Amtliche Schadensschwelle als Entscheidungshilfe heranziehen!

Karlsruhe - „Ein erhöhtes Risiko für kräftige Gewitter steht uns unmittelbar bevor,“ so das Expertenteam A. Vetter und U. Klenk vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn.

Ackerbau 2021
(c) proplanta
Unter diesem Gesichtspunkt informieren die Heilbronner Experten über dringend anstehende Feldarbeiten.

Zuckerrüben:
Die Zuckerrüben haben einen Wachstumsschub erfahren. In vielen Fällen ist die 3. NAK erfolgt. Ist eine Bekämpfung gegen Disteln notwendig kann zeitnah z.B. mit Lontrel behandelt werden. Von Mischungen mit anderen Herbiziden raten die Heilbronner Fachleute ab.

Praxistipp: Für den anstehenden Reihenschluss eine Blattdüngung mit Bor vorsehen – diese Maßnahme lohnt sich. Der Bedarf liegt bei ca. 300 – 500 g Bor/ha (2 bis 3 Liter/ha Bor).

Winterweizen:
Die Bestände sind nach wie vor überwiegend gesund. In dichten Beständen tritt vereinzelt Mehltau auf. Durch die vergangenen Niederschläge könnten Septoriainfektionen gesetzt worden sein, die optisch aufgrund längerer Inkubationszeit noch nicht erkennbar sind.

Praxistipps - Nach wie vor gilt für den Landkreis Heilbronn:

Mit dem Ausbilden des Fahnenblattes (BBCH 37 bis 39) bietet sich zum Schutz vor Blatt- und Ährenkrankheiten die Durchführung einer Behandlung mit einem breitwirksamen Fungizid an.
  • Breitwirksame Fungizide sind u.a. Jordi, Ascra Xpro oder Elatus Era.
  • Bis BBCH 39 kann noch ein MCPA Mittel gegen Disteln eingesetzt werden.
  • Wird eine Behandlung gegen Fusarium in der Blüte angestrebt (z.B. bei Vorfrucht Mais), empfiehlt das Heilbronner Team den Einsatz der zuvor genannten Produkte mit verringerter Aufwandmenge (70-80%) als Vorlage zu einer später nachfolgenden, gezielten Fusariumbehandlung zu applizieren.
Achtung: Ein hohes Risiko für eine Infektion mit Fusarien in der Blüte (BBCH 61- 65) besteht, wenn die Temperaturen bei ca. 20°C liegen und die Ähren durch Niederschlag befeuchtet sind. Hierbei erlauben die Azole Osiris (jetzt noch aufbrauchen) und Prosaro eine gute Fusarium-Kontrolle. Die Blütenbehandlung muss unbedingt ca. 2 Tage zuvor bzw. zwei Tage nach dem Infektionszeitpunkt stattfinden.

Tipp: Getreidehähnchen und Blattläuse treten nur vereinzelt auf – Behandlung nicht oder nicht zwingend notwendig. Amtliche Schadensschwelle als Entscheidungshilfe heranziehen!

Mais:
Die Maisbestände stellen sich unterschiedlich dar. Die aktuelle warme Phase bot sich für eine Unkrautbekämpfung an, wenn sich der zuvor gestresste Mais (gelbe Farbe) zwischenzeitlich erholen konnte. Ist dies nicht der Fall und der Unkrautdruck hält sich in Grenzen, kann noch abgewartet werden.

Für Resistenzstandorte mit Ackerfuchsschwanz:
  • MaisTer Power mit 1,5 Liter/ha oder
  • MaisTer Power mit 1,25 Liter/ha + Bodenpartner
Für Hirsestandorte mit Dauerwirkung:
  • Arigo Spectrum Plus Pack
  • Elumis P Dual Pack
Schwerpunkt Knöterich:
  • Elumis Peak Pack
Achtung: Die Aufbrauchsfrist 17.09.2021 von Bromoxynilhaltigen Herbiziden (B235, Buctril und Co.) unbedingt im Auge haben und die entsprechend vorhandenen Mittel noch in dieser Saison komplett aufbrauchen.

(Informationen des Landkreis Heilbronn vom 02.06.2021)
LTZ Augustenberg
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für Anwendung in Winterraps erteilt

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für Anwendung in Pflanzkartoffeln erteilt

 Zuckerrüben: Tipps zur Unkrautbekämpfung

 Ackerbau: Kälteeinbruch stoppt Vegetationssprint

 Mechanische Unkrautbekämpfung in Mais

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken