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18.10.2023 | 16:12 | Sojaversorgung 

Argentinische Sojavorräte gehen zu Neige

Berlin - Nach der katastrophalen Sojabohnenernte 2023 fehlt der verarbeitenden Industrie in Argentinien Rohstoff, um die Produktion aufrechtzuerhalten.

Sojaerzeugung Argentinien
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(c) UFOP
Die kleine Ernte 2023 stellt die Verarbeitungsindustrie in Argentinien vor große Herausforderungen. Das niedrige heimische Rohstoffangebot führt zu einer deutlich geringeren Auslastung der Ölmühlen. Die verfügbare Kapazität ist derzeit nur zu zwei Drittel beansprucht. Der Auslastungsgrad könnte bei einem anhaltend schwindenden heimischen Sojaangebot weiter zurückgehen. Erste Partien aus der neuen Ernte stehen der Industrie erst ab Mai 2024 wieder zur Verfügung.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ging die Sojabohnenverarbeitung in den Monaten Januar bis August 2023 um 27 % auf 19,6 Mio. t zurück. So wenig wurde zuletzt 2015 verarbeitet. Um ihren Lieferverpflichtungen nachzukommen, waren die Ölmühlen auf Importe angewiesen. So wurden im Zeitraum Januar bis August 2023 rund 8,2 Mio. t eingeführt, so viel wie noch nie zuvor in diesem Zeitraum. Im gesamten Kalenderjahr 2023 könnten es 10 Mio. t werden.

Nach der katastrophalen Sojabohnenernte 2023 dürfte die Erzeugung nach Schätzungen der Getreidebörse in Buenos Aires in der kommenden Saison zur alten Größe zurückfinden. Die Analysten der Börse prognostizieren für die im März des nächsten Jahres beginnende Ernte 2024 eine Erzeugung von rund 50 Mio. t, deutlich mehr als 2023, als nur rund 21 Mio. t Sojabohnen von den Feldern geholt werden konnten. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) ist bei den Erwartungen etwas zurückhaltender und erwartet für die kommende Ernte eine Ernte von 48 Mio.t.
UFOP
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