Bekämpfungsrichtwerte in Wintergetreide und Winterraps selten überschritten
Karlsruhe - „Der Raps hat das 6-Blattstadium (BBCH 16) erreicht oder überschritten,“ so die im LRA Schwarzwald-Baar-Kreis Pflanzenschutzverantwortliche Beraterin H. Saddedine vom Landwirtschaftsamt Donaueschingen vor dem Hinweis, dass derzeit gute Bedingungen für die Saat von Winterweizen und –Triticale vorliegen.
(c) Schwabe,LLG
Winterraps: Der Schädlingsbefall mit Rapserdfloh war, je nach Lage der Schläge, unterschiedlich stark, überschritt aber selten den Bekämpfungsrichtwert. Falls auf den eigenen Schlägen noch keine Bekämpfung notwendig war, kann ab Mitte Oktober der Schädlingsbefall in den Blattstielen überprüft werden. Dazu die Blattstiele mittig der Länge nach mit einem scharfen Messer schlitzen.
Junge Larven sind sehr klein (2 mm) und schlecht zu erkennen, feine Fraßspuren im Inneren des Blattstiels weisen auf einen Befall hin. Der Schwarze Kohltriebrüssler fliegt auf der Baar seit Anfang Oktober zu und erreichte auf einzelnen Schlägen schon den Bekämpfungsrichtwert (Gelbschale: 10 Rüssler in 3 Tagen).
Praxistipp: Warme Tage fördern den Zuflug. Deshalb weiterhin die eigenen Gelbschalen kontrollieren und bei Bedarf unverzüglich behandeln.
Wintergetreide: Wintergerste ist je nach Saattermin im 1- bis 3-Blattstadium (BBCH 11 bis 13). Aufgelaufenes Getreide ab dem 2-Blattstadium ist attraktiv für Blattläuse und Zwergzikaden, sie können das Verzwergungsvirus bei ihrer Saugtätigkeit übertragen. Warme Herbsttage über 10°C fördern den Zuflug.
Praxistipp: Wir empfehlen bei trocken-warmer Witterung die Getreidefelder ab dem 2-Blattstadium regelmäßig auf Befall zu kontrollieren und erst bei Überschreiten des folgenden Bekämpfungsrichtwerts für Blattläuse als Virusvektor zu handeln: 20% besiedelte Pflanzen.
(Informationen des Schwarzwald-Baar-Kreis vom 17.10.2022)