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03.12.2023 | 13:41 | Sojabohnen 

Donau Soja: Europäische Ernte größer als erwartet

Wien / Brüssel - Der Verein Donau Soja veranschlagt das Aufkommen an Sojabohnen in Europa für 2023 jetzt auf einen Rekordwert von 12,2 Mio. Tonnen.

Europäischer Sojaanbau
Unerwartete Entwicklungen in der Ukraine und in der EU sorgen für eine noch umfangreichere Rekordernte. (c) Norman Chan - fotolia.com
Damit würde die Vorjahresproduktion um 2,3 Mio. Tonnen oder 23,5% übertroffen. Im September hatten die Fachleute in Wien bereits mit einer Spitzenmenge von 11,5 Mio. Tonnen Soja gerechnet. Von der gesamten europäischen Sojaerzeugung dürften in diesem Jahr mehr als 3 Mio. Tonnen auf die EU entfallen, was im Vergleich zu 2022 einem Zuwachs von 740.000 Tonnen oder gut einem Drittel entsprechen würde. Die vorige Prognose für die EU-Sojaernte lag bei exakt 3 Mio. Tonnen.

Etwas pessimistischer gibt sich die EU-Kommission; sie beziffert die diesjährige Sojaernte in der Gemeinschaft aktuell auf lediglich 2,71 Mio. Tonnen. Die Vorjahresmenge wird mit 2,45 Mio. Tonnen angegeben. Als Hauptgrund für das deutliche Produktionsplus in Europa führt Donau Soja die Ausdehnung der Sojaanbauflächen in der Ukraine um 20% an. Damit im Einklang taxiert der Internationale Getreiderat (IGC) in London die diesjährige Sojaernte in dem kriegsgeplagten Land aktuell auf 4,7 Mio. Tonnen; das wären 800.000 Tonnen oder 21% mehr als 2022.

Größerer Anbauumfang in der Ukraine

Als Ursache des verbesserten Ergebnisses in der EU nennt Donau Soja massive Ertragszuwächse durch die günstige Verteilung von Niederschlag und Trockenperioden. Das gelte auch für Österreich und Deutschland. Obwohl die Landwirte ihre Sojaflächen in Österreich in diesem Jahr im Vergleich zu 2022 um 6,4% und in Deutschland sogar um 12,8% eingeschränkt hätten, sei die betreffende Erzeugung um 9,4% auf 267.000 Tonnen beziehungsweise um 9,6% auf 140.000 Tonnen gewachsen.

Derweil bezifferte das Statistische Bundesamt (Destatis) die betreffende Menge für die Bundesrepublik zuletzt nach vorläufigen Daten auf lediglich 122.100 Tonnen, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 1.600 Tonnen entsprechen würde. Donau Soja-Präsident Matthias Krön wies darauf hin, dass der Großteil des in der EU verwendeten Sojas weiterhin aus nicht zertifizierten Quellen in Übersee stamme, wo es zur Abholzung von Wäldern kommen könne. „Wir sehen ein großes Potenzial für den Ausbau regionaler, europäischer, gentechnikfreier und nachhaltig produzierter Soja-Wertschöpfungsketten sowohl in der EU als auch in europäischen Nicht-EU-Ländern“, hob Krön hervor.
AgE
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