Wie die Dachverbände zu ihrer am Montag Woche (20.9.) veröffentlichten Vorhersage erläutern, ist dies vor allem durch die herausfordernden klimatischen Bedingungen in Südeuropa begründet. So wird die Weinmenge in den drei wichtigsten EU-Erzeugerländern Italien, Frankreich und Spanien auf insgesamt nur rund 117,3 Mio. hl geschätzt; dies wäre ein Rückgang von 18 % gegenüber 2020.
Neben den Frühjahrsfrösten, die in Frankreich und Norditalien rund 30 % des Anbaus dezimiert hätten, seien zusätzliche Ertragsverluste durch Hagel, Dürren und Krankheiten gekommen, berichteten
COPA und COGECA. Betont wird allerdings auch, dass trotz der schwierigen klimatischen Bedingungen die Qualität der Trauben unter dem Strich deutlich steigen dürfte. Dadurch seien auch bessere Weinqualitäten zu erwarten.
Für Deutschland rechnen die Dachverbände mit einem Aufkommen von unter 9 Mio. hl, womit die hiesige Weinerzeugung unterhalb des Zehn-Jahres-Durchschnitts bleiben würde. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veranschlagt die Produktion aktuell auf nur 8,51 Mio. hl. Ein „vielversprechendes“ Jahr zeichne sich für deutsche Schaumweine ab, so COPA und COGECA.
Frankreich mit historisch niedriger ErnteDie Prognose für die italienische Weinerzeugung bewegt sich zwischen mindestens 43,7 Mio. hl und höchstens 45 Mio. hl. Laut COPA und
COGECA entspricht dies im Mittel einem Rückgang von etwa 9 %. Sie wiesen aber darauf hin, dass zahlreiche Anbaugebiete in Nord- und Mittelitalien besonders hart von Frühlingsfrösten getroffen worden seien. Diese hätten bis zu 40 % der Blütenknospen zerstört.
Für Frankreich zeichnet sich indes mit minus 29 % gegenüber dem Jahrgang 2020 der relativ stärkste Rückgang der Weinproduktion ab, da diese voraussichtlich 33,3 Mio. hl nicht überschreiten wird. Demnach wird eine historisch niedrige Ernte wie zuletzt 1977 erwartet. Als Gründe werden auch hier Frühjahrsfröste angeführt; diese hätten etwa 30 % der Rebflächen im Land getroffen. Zudem hätten Krankheiten aufgrund des feuchten Sommers dem Wein zugesetzt.
Sommertrockenheit in SpanienAuch die spanischen
Winzer müssen laut COPA und COGECA mit einer deutlich kleineren Produktion als 2020 rechnen. Nach einer Erzeugung von 46,5 Mio. hl Wein im Vorjahr wird dieses Jahr lediglich mit 39,5 Mio. hl gerechnet, also mit rund 7 Mio. hl beziehungsweise 15 % weniger. Hauptgrund dafür ist den beiden Dachverbänden zufolge neben vereinzelten Unwettern wie
Hagel vor allem die überdurchschnittliche Sommertrockenheit gewesen.
Portugal sei das einzige Land der fünf größten Weinproduzenten, in dem ein, wenn auch schwacher Anstieg von rund 1% erwartet werde. Die Produktionsrückgänge auf den Azoren, Minho und um Lissabon sollen nach den Informationen von COPA und COGECA durch Zuwächse in den Weinbaugebieten Douro und Porto sowie dem deZisterzienser Terras ausgeglichen werden. Darüber hinaus wird mit einer besseren Qualität der portugiesischen Weine als 2020 gerechnet. In Ungarn erwarten die Winzer eine
Produktionsmenge zwischen 2,5 Mio. hl und 3 Mio. hl.