Abgesehen von reinen Belagsmitteln wie z.B. Polyram WG, Cuprozin Progress, Kumulus WG oder Kumar sollten auch
Fungizide nicht bei Temperaturen unter 12°C eingesetzt werden. Notwendige Behandlungen richten sich jetzt in erster Linie gegen z.B. Falsche Mehltau-Arten an Spinat, Salat, Petersilie, Kohlarten und Zwiebeln, gegen Echten
Mehltau an Möhren, gegen Alternaria an Möhren, Kohlarten und Lauch, gegen Rost an Lauch und Winterheckenzwiebel oder gegen Septoria an Sellerie und Petersilie.
Herbst- und Winterlauch war in dieser Saison lange gesund. Jetzt breiten sich verschiedene
Blattkrankheiten aus, die sich zum Teil ähneln. Lauchrost ist durch die rostroten Pusteln nicht zu verwechseln. Purpurflecken sind durch die ovalen, meist rot-violett gefärbten Flecken, auf denen häufig schwarze Sporenträger zu erkennen sind, auch gut zu erkennen. Häufig ist auch die Stemphylium-Blattfleckenkrankheit zu beobachten. Diese kann, wie die Papierfleckenkrankheit (Phytophthora allii), zu vertrocknenden Blattspitzen führen. An den Stempyhlium-Blattflecken ist aber, im Unterschied zu den Papierflecken, häufig ein dunkler Schimmer zu erkennen, der sich unter der Lupe als Rasen aus schwarze
Sporen entpuppt.
Wichtig ist insbesondere, Papierflecken zu erkennen. Enervin SC und Orvego wirken ausschließlich gegen diesen Erreger. Dagonis, Luna Experience und Scala haben keine Wirkung gegen Papierflecken. Die Wirkstoffe Azoxystrobin, Pyraclostrobin und Trifloxystrobin wirken gegen alle vier Krankheitserreger, aber nur bei vorbeugender Anwendung.
Praxistipp für Profis: Seit Dezember ist in Lauch das Präparat Scala (Pyrimethanil; 2 x 20 ml/Ar, WF=14 Tage) zugelassen mit Wirkung gegen Stemphylium und Purpurflecken.
(Informationen des Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 21.10.2022)