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12.01.2011 | 11:10 | In Mecklenburg-Vorpommern weniger Gemüse geerntet 

Gemüseerzeugung 2010 witterungsbedingt nur durchschnittlich

Schwerin - Die Erzeugung von Freilandgemüse wurde durch den Witterungsverlauf des Jahres 2010 erheblich beeinträchtigt.

Gemüseanbau
(c) proplanta
Nach Mitteilung des Statistischen Amtes mussten die Gemüsebauern sowohl bei der Fläche als auch bei der Erntemenge teils beträchtliche Einbußen hinnehmen. Gegenüber 2009 ging der Anbau landesweit um 11 Prozent auf 1.747 Hektar zurück, die Erntemenge sogar um 15 Prozent auf 46.261 Tonnen.

Ein langer Winter, ein spätes und kühles Frühjahr mit vielerorts vernässten Böden führten zu Beginn der Vegetationsperiode dazu, dass nicht alle für Kohlgemüse und Salate vorgesehenen Flächen bepflanzt werden konnten. Der trockene und heiße Juli schuf zusätzlich Qualitätsprobleme; mit Zusatzberegnung konnte häufig das Wachstum kaum stabilisiert, nicht aber der Ertrag erhöht werden.

Große Einschnitte waren bei Brokkoli zu verzeichnen. Als strukturbestimmende Gemüseart wurde er auf rund 400 Hektar bzw. 23 Prozent der Gemüsefreilandfläche gepflanzt. Der Anbau verringerte sich gegenüber 2009 um 17 Prozent, der Hektarertrag fiel von 291 auf 177 Dezitonnen; demzufolge ging die Erntemenge um die Hälfte zurück. Auch beim für Mecklenburg-Vorpommern typischen großflächigen Anbau verschiedener Salate wurden Fläche und Ertrag des Vorjahres bei weitem nicht erreicht. Hier lag der Flächenrückgang bei 17 Prozent; der Anteil an der Gemüsefläche verringerte sich auf 36 Prozent bzw. 635 Hektar. Auf 263 Hektar bzw. 15 Prozent der Gemüsefläche war 2010 Spargel zu stechen. Anbau, Erntemenge und Ertrag lagen auf dem Niveau des Vorjahres; gleichwohl waren die 34,3 Dezitonnen pro Hektar ein eher unterdurchschnittliches Ergebnis.

Unter Glas oder anderen begehbaren Schutzabdeckungen ging die Gemüsefläche 2010, vor allem verursacht durch Schneelastschäden an Gewächshäusern, im Vergleich zu 2009 um ein Drittel auf 13,2 Hektar zurück. Die Erntemenge, zu mehr als 90 Prozent Tomaten, verringerte sich um fast die Hälfte auf 1.885 Tonnen.

Vom Rückgang der Gemüseerzeugung 2010 war nicht nur der Nordosten betroffen. Für Deutschland wird bei Freilandgemüse eine Verringerung der Anbaufläche von 4,4 Prozent und der Erntemenge von 8,6 Prozent gegenüber 2009 ausgewiesen. Die damit verbundene Einschränkung des Angebots ließ zwar die Erzeugerpreise ansteigen, weitaus kräftiger jedoch die Verbraucherpreise. Für Gemüse einschließlich Kartoffeln erhöhten sich diese im Jahresdurchschnitt um 9,0 Prozent zum Vorjahr und damit wesentlich stärker als der Gesamtindex der Verbraucherpreise mit 1,5 Prozent.

Mecklenburg-Vorpommern hatte 2010 am Freilandgemüse in Deutschland einen Anteil an der Fläche von 1,6 Prozent, an der Erntemenge von 1,5 Prozent. Bei einigen ausgewählten Gemüsearten dominieren jedoch die einheimischen Gemüsebauern, so bei Römischem Salat mit 44 Prozent und bei Brokkoli mit knapp 20 Prozent des bundesweiten Anbaus. (statistik-mv)
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