Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

09.06.2010 | 07:09 | Genmais 
Diskutiere mit... 
   1   2

GVO-Spuren in Mais: Rechtssicherheit für Pflanzenzüchtung und Landwirtschaft nur durch Saatgutschwellenwerte möglich

Bonn - Der vermeintliche Eintrag von GVO-Spuren in konventionellem Saatgut aus Niedersachsen bestätigt erneut die Rechtsunsicherheit für Züchter und Landwirte sowie den dringenden Handlungsbedarf bei der Festlegung von Saatgutschwellenwerten.

Saatgutschwellenwerte
Die Vorgehensweise der niedersächsischen Behörden widerspricht zudem einem Beschluss der Bundesländer, die GVO-Überwachung vor der Aussaat abzuschließen.

Das Vorgehen der niedersächsischen Behörden trifft auf großen Unmut bei Landwirten und Pflanzenzüchtern. Bereits im Februar hatte die zuständige Überwachungsbehörde die Maissaatgutproben gezogen, die Ergebnisse aber erst Ende April an das betreffende Unternehmen gemeldet. Mit dieser Vorgehensweise untergräbt Niedersachsen jedoch einen Beschluss der Länder, die Überwachung auf gentechnisch veränderte Bestandteile in Maissaatgut unbedingt vor der Aussaat abzuschließen. Bei frühzeitiger Information können die Unternehmen rechtzeitig reagieren und das Saatgut freiwillig vom Markt nehmen. Im aktuellen Fall war die Aussaat wegen der späten Ergebnisübermittlung jedoch bereits abgeschlossen. Züchtungsunternehmen betreiben seit Jahren ein aufwändiges und kostenintensives internes Qualitätsmanagement, um den Landwirten hochwertiges, allen rechtlichen Anforderungen entsprechendes Saatgut anzubieten. Der aktuelle Fall in Niedersachsen offenbart den dringenden Handlungsbedarf bei der Etablierung geeigneter Messmethoden sowie der Festsetzung von Saatgutschwellenwerten.

„Zweifelhafte Befunde dürfen nicht der Maßstab für voreilige folgenschwere Maßnahmen sein, die die Fehlerquote der Analysemethoden im geringsten Spurenbereich vollkommen außer Acht lassen“, sagt Dr. Carl-Stephan Schäfer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP). „Die Politik treibt die Kosten für alle Beteiligten verantwortungslos in die Höhe und gefährdet durch diese Rechtsunsicherheit die Pflanzenzüchtung in Deutschland. Deshalb fordern wir die Bundesregierung unmissverständlich auf, den Koalitionsvertrag in Bezug auf die Etablierung geeigneter Messmethoden umzusetzen. Wir brauchen endlich Schwellenwerte für das unbeabsichtigte und technisch unvermeidbare Vorhandensein von GVO-Spuren - auch in Saatgut.“ (BDP)
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Jürgen Schilling schrieb am 12.06.2010 13:56 Uhrzustimmen(57) widersprechen(35)
Die immer wiederkehrenden GVO-Verunreinigungen in Saatgut zeigen, dass entgegen allen Beteuerungen der Firmen, keine saubere Koexsistenz möglich ist. Haben wir erst einmal Schwellenwerte, dann kann man diese nach Bedarf auch erhöhen, wenn sie nicht mehr eingehalten werden können. Wie lange ist dann noch eine gentechnikfreie Landwirtschaft möglich????
  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Saatgutverordnung: Pflanzenzuchtverband kritisiert Ausschuss-Vorschläge

 „Ohne GenTechnik“-Siegel - Rekordumsatz zum Jubiläum

 Gentechnikregeln: EU-Staaten ringen weiter um Lockerung

 Heimische Ernte GVO-frei

 Europäisches Parlament für weniger strenge Gentechnikregeln in der EU

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet