Aus Sicht des Tübinger Fachmanns können die Wirkstoffe auch bei späteren Anwendungen durch die Niederschläge teilweise in tiefere Schichten verlagert sein und müssen deshalb erst von den Wurzeln der Unkräuter und Gräser erreicht werden. Vorsicht also: „Die aufgenommene Wirkstoffmenge reicht deshalb nicht immer für eine erfolgreiche Wirkung aus.“
Praxistipps: Sind die Wurzeln von früh behandeltem Ackerfuchsschwanz weiß, dann wächst er auch weiter. Zur Nachbehandlung mit blattaktiven Mitteln sollte der Ackerfuchsschwanz oder die Weidelgräser 2-3 Blätter haben um ausreichend Wirkstoff aufzunehmen. Zur besseren Benetzung Doppelflachstrahldüsen verwenden!
Axial 50 ist mit 0,9 Liter/ha in Wintergerste und Dinkel zugelassen, bei Weizen, Roggen, Triticale kann auch Traxos mit 1,2 Liter/ha eingesetzt werden. Eine Anwendung ist auch bei kühlen Temperaturen möglich, die Wirkung wird aber erst abschließend bei einsetzendem Wachstum im Frühjahr sichtbar.
Wenn bei später gesäten und bisher unbehandelten Flächen der Ackerfuchsschwanz bereits aufgelaufen ist sollte noch eine Behandlung erfolgen damit diese Pflanzen im Frühjahr nicht zu weit entwickelt sind. Je nach Größe des Ackerfuchsschwanzes sollte zu den blattaktiven Mitteln ein Flufenacet-Produkt (z.B. 0,5 Liter/ha
Cadou SC, 0,6 Liter/ha Herold SC) zugemischt oder bei kleineren Schadgräsern zum Flufenacet ein CTU-Produkt (Auflagen beachten!) ergänzt werden.
(Informationen des LRA Tübingen vom 16.11.2023)