Mit Hinweis auf das sich abzeichnende globale Rekordaufkommen und die vergleichsweise niedrigen Preise hat der Internationale Getreiderat (IGC) seine Vorhersage zur Entwicklung des Weltweizenhandels um 2,6 Mio. t angehoben. Die Londoner Marktexperten rechnen in ihrem aktuellen Bericht mit einer Importnachfrage von 149,1 Mio. t; das wäre die höchste Menge nach der Rekordsaison 2013/14, als 155,2 Mio. t Weizen exportiert wurden.
Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr resultiert unter anderem aus dem geringeren Einfuhrbedarf Chinas. Für die Volksrepublik sagt der
IGC eine Abnahme der Weizenimporte um 4,0 Mio. t auf 2,7 Mio. t voraus. Dagegen dürften die aktuell niedrigen Preise nach Einschätzung des IGC Entwicklungsländer in Asien und Afrika veranlassen, ihre Käufe von Brotweizen auszuweiten.
Steigen sollen trotz einer
Rekordernte von schätzungsweise 158,0 Mio. t auch die Importe der EuropäischenUnion, und zwar um 1,4 Mio. t auf 5,5 Mio. t. Aktuelle Handelszahlen zeigten höhere Einfuhren von Qualitätsweizen aus Kanada sowie größere Lieferungen aus der Ukraine, berichtete der Getreiderat.
Aber auch im Hinblick auf den Weizenexport der EU gibt sich der IGC zuversichtlicher als noch vor einem Monat: Die Ausfuhrprognose für 2014/15 wurde um 1,4 Mio. t auf 26,3 Mio. t angehoben. Die 2013/14 verzeichnete Rekordmenge von 31,0 Mio. t würde demnach zwar um 4,7 Mio. t verfehlt; nichtsdestoweniger würde die Gemeinschaft in der IGC-Statistik zum größten Weizenexporteur der Welt aufsteigen.
Für die Vereinigten Staaten gehen die Londoner Fachleute nämlich aufgrund der dort relativ niedrig ausgefallenen Ernte von 55,4 Mio. t von einem Rückgang der Weizenexporte um 6,8 Mio. t auf 24,5 Mio. t aus. (AgE)