In ihrer am vergangenen Donnerstag vorgestellten Weizenbilanz veranschlagen die Londoner Experten die Weizenproduktion für 2011/12 auf 677 Mio. t. Das wären 26 Mio. t mehr als 2010/11 und die drittgrößte
Weizenernte aller Zeiten. Parallel dazu soll der globale
Weizenverbrauch um 21 Mio. t auf 678 Mio. t wachsen. Der Weizenbedarf wird damit fast vollständig aus der laufenden Produktion gedeckt.
Im Saisonverlauf könnte es zu einer nur minimalen Abstockung der globalen Weizenreserven um 1 Mio. t auf 191 Mio. t kommen, womit die Versorgungslage beim Weizen äußerst komfortabel bleibt.
An den internationalen Terminbörsen hat sich der Anstieg der
Weizenpreise nach Veröffentlichung der neuen IGC-Statistiken am vergangenen Donnerstag trotzdem fortgesetzt. An der
Matif verteuerte sich vorderer Mahlweizen im Tagesverlauf um 2 Euro auf 208,75 Euro/t. Bei dem in Kansas City gehandelten Brotweizen ging es mit den Notierungen bis zur Schlussglocke um 1,7 % auf 8,48 $/bu (216 Euro/t) nach oben. So teuer war US-Brotweizen zuletzt Mitte Juni.
Marktanalysten begründen die Kursgewinne mit der akuten Knappheit an Qualitätsweizen. Tatsächlich ist der weit über dem langjährigen Trend liegende Verbrauchszuwachs beim Weizen ausschließlich einer verstärkten Weizenverfütterung zuzuschreiben. Über den Futtertrog könnten 2011/12 weltweit 125 Mio. t Weizen abfließen, so viel wie seit 20 Jahren nicht mehr. (AgE)