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03.05.2012 | 08:16 | Anbaustatistik 

Kaum Umbruchflächen in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin - Die Fläche von Getreide zur Körnergewinnung zur Ernte in diesem Jahr beläuft sich auf 588.800 Hektar, drei Prozent mehr als im Vorjahr.

Getreideanbau
(c) proplanta
Raps wird voraussichtlich von 204.600 Hektar zu ernten sein. Wie das Statistische Amt kurz vor Abschluss der Frühjahrsbestellung mitteilt, wurden nur rund 3 Prozent bzw. 11.300 Hektar des im Herbst gedrillten Winterweizens umgebrochen. Bei Winterraps war die umgebrochene Fläche mit knapp 500 Hektar bzw. 0,2 Prozent des Anbaus marginal.

Eine in weiten Teilen des Landes schützende Schneedecke verhinderte, dass der Kälteeinbruch in der ersten Februardekade mit Temperaturen bis unter - 20 °C, Kahlfrösten und starken Ostwinden zu großflächigen Auswinterungsschäden führte. Auf einer Fläche von lediglich rund 3 Prozent der Herbstaussaat von Winterweizen entschieden sich die Landwirte zum Umbruch. Weitere teilweise ausgewinterte Flächen wurden aus wirtschaftlichen Gründen, und weil sie häufig innerhalb größerer Schläge liegen, nicht umgebrochen und nicht neu bestellt.

Winterweizen wird in diesem Jahr, unter Berücksichtigung des Umbruchs von 11.300 Hektar, von 361.300 Hektar zu ernten sein, das sind 3,5 Prozent mehr als 2011. Winterroggen, der von der Auswinterung weitestgehend verschont blieb, steht derzeit auf 79.000 Hektar, 12,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Triticale, deren Anbau in der Vergangenheit immer mehr eingeschränkt wurde und aktuell um 28 Prozent zurückging, nimmt eine Fläche von 11.000 Hektar ein.

Wintergerste, gleichfalls kaum mit Auswinterungsschäden, wurde nach einem Anbaurückgang im Vorjahr um 8 Prozent auf 108.000 Hektar erweitert. Sommergetreide erfuhr nach einer vorübergehenden Ausdehnung 2011 einen abermaligen Flächenverlust. Den vorläufigen Angaben zufolge sind Sommergerste von 14.800 Hektar, das sind - 18 Prozent zum Vorjahr, und Hafer von 6.300 Hektar (- 16 Prozent) zu bergen. Sommerweizen bleibt mit 3.000 Hektar ungefähr auf dem Niveau von 2011. Der derzeit beabsichtigte Anbau von Körnermais nimmt eine Fläche von 5.400 Hektar (- 8 Prozent zum Vorjahr) ein.

Vor allem nicht rechtzeitiges Räumen der Vorfrüchte im vergangenen Jahr führte dazu, dass sich die Aussaat des Winterrapses erheblich verzögerte, sodass nicht alle vorgesehenen Flächen bestellt werden konnten. So blieb zum zweiten Mal in Folge der Rapsanbau landesweit hinter den Absichten zurück. Der Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2010 mit einer Erntefläche von landesweit 250.000 Hektar Winterraps wurde damit weder 2011 noch 2012 erreicht. Nach vorläufigen Angaben wird sich die diesjährige Fläche auf knapp 204.000 Hektar erstrecken und damit erheblich kleiner sein als im mehrjährigen Mittel.

Der Anbau von Silomais wird nach den repräsentativen Meldungen der Landwirte von Mitte April mit 144.100 Hektar die Fläche des Vorjahres von 155.200 Hektar zwar verfehlen; es bleibt aber zu vermuten, dass nach Abschluss der Frühjahrsbestellung die Fläche von 2011 wieder erreicht wird. Bei Kartoffeln ist mit rund 13.000 Hektar das Niveau des Vorjahres zu erwarten. Der Anbau von Zuckerrüben erstreckt sich auf knapp 26.000 Hektar, das sind 7 Prozent weniger als im Jahr 2011.

Den Flächenangaben zur Ernte liegen vorläufige Werte aus mehr als 500 Landwirtschaftsbetrieben zugrunde. Umfassende Daten zum Anbau auf dem Ackerland wird das Statistische Amt im August veröffentlichen. (StatA MV)
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