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27.10.2019 | 09:18 | Multitalente 

Landwirte ernten deutlich mehr Leguminosen

Wiesbaden/Berlin - In Deutschland zeichnet sich in diesem Jahr im Vergleich zu 2018 ein deutlich höheres Aufkommen an Hülsenfrüchten ab.

Leguminosen Anbau
(c) proplanta
Das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden beziffert die betreffende Menge aktuell auf insgesamt rund 501.000 t; das wären 14 % mehr als im Vorjahr. Eine Ursache der positiven Entwicklung sind teils deutliche Ertragssteigerungen nach dem witterungsbedingt schwachen Vorjahr.

Außerdem wurde die Anbaufläche unter dem Strich ausgeweitet. Vor allem die Erzeugung von Futtererbsen nahm deutlich zu, und zwar um 31.700 t oder 16,1 % auf 228.800 t. Wichtigster Erzeuger unter den Bundesländern war hier Mecklenburg-Vorpommern mit 36.900 t, gefolgt von Bayern mit 36.600 t und Sachsen-Anhalt mit 32.100 t.

Für Ackerbohnen weist Destatis ein Plus von 4.600 t oder 2,9 % auf 165.400 t aus. Einen großen Zuwachs sehen die Statistiker auch bei den Sojabohnen, deren Produktion sie für 2019 vorläufig auf 84.100 t schätzen, nach 58.700 t im Vorjahr. Die bayerischen Bauern erzeugten demnach mit 49.400 t Sojabohnen fast 60 % der Gesamtmenge.

Derweil steigerten die hiesigen Landwirte die Produktion von Süßlupinen nach vorläufigen Zahlen insgesamt um nur 300 t auf etwa 22.600 t. Unterdessen forderte die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) die Bundesregierung auf, Körnerleguminosen als zunehmend wichtigere Eiweißquelle für die Tier- und Humanernährung weiterzuentwickeln.

Mit Blick auf die Ackerbaustrategie könnten diese Kulturen als „Multitalente“ genutzt werden, und zwar zur Erweiterung der Fruchtfolge, zur Steigerung der Biodiversität und zur Verbesserung der Treibhausgasbilanz durch die organische Bindung von Luftstickstoff für Nachfolgekulturen.

Neben dem Anbau von Raps sei die Produktion von Körnerleguminosen die einzige gentechnikfreie Eiweißalternative zu Sojaimporten. Die Entwicklung einer solchen Ackerbaustrategie sieht die UFOP als Prüfstein, ob die Bundesregierung tatsächlich die Bioökonomie im Sinne einer regionalen Kreislaufwirtschaft nicht nur beim Kohlenstoff, sondern insbesondere auch beim Stickstoff vorantreiben will. Die bestehenden Förderansätze über Netzwerke müssten verstetigt und intensiviert werden, so die Förderunion.
AgE
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