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03.02.2012 | 11:39 | Ernte-Monitorings 2011 

Nur selten Spuren von gentechnisch veränderten Organismen in Baden-Württemberg

Stuttgart - "Es ist eine gute Nachricht für unser Land, dass 2011 keine Zunahme positiver Nachweise von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in baden-württembergischen Ernteprodukten erkennbar war", sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Donnerstag in Stuttgart zu den Ergebnissen des Ernte-Monitorings 2011.

Saatgut
(c) proplanta
Die im vergangenen Jahr durchgeführten Untersuchungen von 44 Mais-, 27 Raps-, 13 Leinsaat- und 12 Sojaproben aus heimischem Anbau hätten lediglich zwei Nachweise von geringen Spuren des für Lebensmittel und Futtermittel zugelassenen Roundup Ready Soja ergeben, teilte der Minister mit. Dieses sehr gute Ergebnis sei den vielfältigen Bemühungen im Land zu verdanken, auch geringste Einträge zu verhindern, so Bonde weiter.

"Untersuchungen des Saatgutes, Trennung der Handelswege und Sorgfalt bei der Verarbeitung auf allen Stufen sind Voraussetzung dafür, dass ein Eintrag selbst von Spuren an GVO in die Lebensmittelkette über heimische Produkte vermieden wird. Wir werden unsere Untersuchungen fortsetzen, um das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in GVO-freie Produkte aus Baden-Württemberg weiter zu stärken und um die Entwicklung langfristig beobachten und bewerten zu können", sagte der Verbraucherschutzminister.

Bonde forderte die Bundesregierung auf, sich bei den bevorstehenden EU-Beratungen zum GVO-Anbau in Brüssel endlich für die Schaffung der notwendigen rechtlichen Instrumente für erleichterte Anbauverbote einzusetzen. "Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen kein gentechnisch verändertes Essen. Das sollte auch in Berlin endlich zur Kenntnis genommen werden." Das Ziel der grün-roten Landesregierung bleibe der Erhalt eines GVO-freien Baden-Württembergs, so der Minister abschließend: "Wir brauchen eine weiterhin gentechnikfreie Landwirtschaft, denn die Risiken für Umwelt und Gesundheit sind nicht hinreichend bekannt und bewertet."
Zum Hintergrund: Die landwirtschaftliche Nutzung gentechnisch veränderter Organismen nimmt außerhalb Europas ständig zu. In USA, Argentinien und Kanada ist der Anbau von gentechnisch verändertem Soja oder Mais heute bereits Standard.

Aufgrund dieses globalen Handels von Saatgut und Ernteprodukten ist nicht ausgeschlossen, dass GVO auch in unseren Ernteprodukten nachgewiesen werden kann. Um etwaige Einträge und Verschleppungen frühzeitig erkennen zu können, führt das Land Baden-Württemberg seit 2004 Untersuchungen von heimischen Ernteprodukten auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg sowie im Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg durch. In diesem für Deutschland einmaligen Stichprobenprogramm wurden seitdem fast 600 Proben von Mais, Soja, Raps und Leinsaat nach der Ernte in landwirtschaftlichen Erfassungsstellen und Mühlenbetrieben auf gentechnische Veränderungen untersucht. In 18 von 279 Maisproben konnten Spuren einer gentechnischen Veränderung nachgewiesen werden, lediglich bei zwei Proben lag der festgestellte Gehalt über 0,1 Prozent. In drei von 42 Sojaproben wurden gentechnische Veränderungen festgestellt, 235 Rapsproben und 25 Leinsaatproben waren frei von GVO. Verunreinigungen durch GVO, die für Lebensmittel oder Futtermittel in der Europäischen Union zugelassen sind und unter der Bestimmungsgrenze von 0,1 Prozent liegen, werden in der Regel als zufällig oder technisch unvermeidbar angesehen.

Zusatzinformation: Der ausführliche Untersuchungsbericht sowie weitere Informationen können im Internet unter www.ua-bw.de abgerufen werden. Das CVUA Freiburg ist das Zentrallabor für Untersuchungen auf GVO im Rahmen der baden-württembergischen Lebensmittelüberwachung. Zentrallabor für Untersuchungen auf GVO im Rahmen der baden-württembergischen Futtermittel- und Saatgutüberwachung ist das LTZ Augustenberg. (pd)
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