Brandenburger Spargelbauern schauen hoffnungsvoll zur Sonne: Wärmende Strahlen versprechen gute Ernte. Doch bislang wachsen die weißen Stangen zögerlich. Zu Ostern sind nur kleine Mengen zu erwarten - quasi als Appetithäppchen für das, was die Saison über noch kommt. (c) proplanta
«Bislang rechnen wir bei der Ernte nur mit Kleinstmengen», sagte Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins. Verkauft werde über die Feiertage fast nur über die
Hofläden der Spargelbauern. Für den Handel werde der Ertrag aus Brandenburg bislang nicht ausreichen.
Die
Saisonarbeitskräfte aus Polen und Rumänien stünden bereit, sagte Jakobs. Von den etwa 3.500 benötigten Helfern in den Spargelbetrieben seien etwa die Hälfte schon angereist. Etwa 20 Prozent der Arbeitskräfte stammten aus Polen, der Rest aus Rumänien.
«Angesichts der schlechten Erfahrungen vom Vorjahr ist diesmal Vorsorge getroffen worden», sagte Jakobs. Zum Saisonstart konnten damals die Helfer wegen der Corona-Pandemie und strenger Quarantäne-Bedingungen teilweise nicht auf dem Landweg anreisen. Die Anfahrtskosten erhöhten sich damit für die Arbeitgeber enorm, es fehlten dann auch Spargelstecher.
Zum Teil sind die Arbeitskräfte den Angaben zufolge nun schon eingetroffen bei den märkischen Betrieben. Wo geplant, werden von ihnen neue Spargelfelder angelegt. Wo das nicht möglich sei, haben die Mitarbeiter zunächst bis zum Erntestart Freizeit.
Der Landwirt trage dann während dieser Zeit, in der sie nicht arbeiten können und auch keinen Lohn erhalten, die Ausgaben für Kost und Logis und zahle eine kleine Aufwandsentschädigung. Erstmals werden Spargelstecher aus Georgien erwartet - insgesamt 5.000 für die Länder Brandenburg und Baden-Württemberg. Die ersten Landarbeiter für Brandenburg sollen Anfang kommender Woche anreisen.
«Wir brauchen jetzt ein paar warme Tage mit Temperaturen um 15 bis 20 Grad», sagte Jakobs. Dann könne der Spargel schon 6 bis 8 Zentimeter «schießen». In den vergangenen fünf Wochen hätten die Folien gut für die Wärme in den Dämmen gesorgt. Die Prognose für die Zeit nach Ostern sage eher kühle Witterung voraus. Da sei jetzt jedes Grad und jeder Sonnenstrahl entscheidend, sagte er. Am 8. April solle nach jetzigen Vorstellungen die Saison offiziell in Brandenburg eröffnet werden.
Im vergangenen Jahr ging in Brandenburg laut Landesamt für Statistik Berlin-Brandenburg die Ernte im Vergleich zu 2019 um 17 Prozent auf rund 19.100 Tonnen zurück. Die Ertragsfläche war um rund sieben Prozent auf etwa 4.000 Hektar und damit auf Rekordgröße erweitert worden.