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08.03.2023 | 11:44 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Rapsschädlinge: Kälteeinbruch relativiert das Geschehen

Karlsruhe - „Der Kälteeinbruch hat den Zuflug der Rapsschädlinge unterbrochen. Um für die nächste warme Periode gewappnet zu sein, sollten spätestens jetzt die Gelbschalen zur Schädlingsüberwachung im Raps aufgestellt werden,“ rät die im LRA Schwarzwald-Baar-Kreis Pflanzenschutzverantwortliche Beraterin K. Simon.

Gelbschale
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(c) T. Reitz LTZ Augustenberg
Winterraps - Schädlinge:

Im Schwarzwald-Baar-Kreis liegen viele Ackerflächen im Vogelschutzgebiet. Hier gelten die landesspezifischen Vorgaben zu den Grundsätzen des integrierten Pflanzenschutzes (IPS+). Zu den Pflichtmaßnahmen zählt die Nutzung des amtlichen Warndienst mit ergänzender Teilnahme der Prognosemodelle von ISIP (www.isip.de), die Einhaltung von Bekämpfungsrichtwerten (Schadensschwellen) und das Aufstellen von Gelbschalen. Das heißt die Mindestanzahl an Gelbschalen pro Bewirtschaftungseinheit ist folgendermaßen vorgegeben: 1 Gelbschale bis 2 ha, 2 Gelbschalen bis 10 ha und eine weitere Gelbschale für alle weiteren angefangenen 10 ha, z.B. bei 13 ha Raps – mindestens 3 Gelbschalen.

Praxistipps: Welche Flächen im Natura 2000- Gebiet (FFH- und Vogelschutzgebiet) liegen, kann über FIONA in der Karte unter dem Reiter „Umweltdaten“ abgerufen werden. Für weitere Informationen und individuellen Beratungen zum Thema IPS+, wenden Sie sich bitte an unsere Biodiversitätsberaterin A. Kleiser, Tel.: 07721/913-5314; Mail: A.Kleiser@lrasbk.de.

Futtererbsen und Ackerbohnen:

Für die Ungras- und Unkrautbekämpfung stehen vorwiegend Mittel im Vorauflauf, sogenannte Bodenherbizide zur Verfügung. Bei Gräsern kann somit innerhalb der Fruchtfolge zur Resistenzvorbeugung ein Wirkstoffwechsel vorgenommen werden. Vorteilhaft für Bodenherbizide ist ein abgesetztes, feines Saatbett und Bodenfeuchte. Für gute Verträglichkeit sollten die Erbsen 5 cm, die Bohnen bis zu 8 cm tief abgelegt werden. Empfohlene Mittel für die Anwendung nach der Saat bis zum Vorauflauf gegen Ungräser und Unkräuter stehen auf der S. 66 im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2023, Ackerbau und Grünland“.

Praxistipps: Zum Schließen von Wirkungslücken sind Mischungen gut geeignet, z.B. Bandur+Stomp Aqua (4,0+2,0 Liter/ha), Boxer+Stomp Aqua (3,0+2,0 Liter/ha). Ungräser können auch im Nachauflauf der Kultur (Ungras 2-4 Blatt) bekämpft werden. Zur Bekämpfung von Quecken, höhere Aufwandmengen beachten. Anwendungsbestimmungen beachten, vor allem zum Abdrift auf Nachbarkulturen bei Stomp Aqua, Spectrum Plus oder Boxer.

(Informationen des Schwarzwald-Baar-Kreis vom 07.03.2023)
LTZ Augustenberg
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