Für die Umsetzung wichtiger Teile der verschärften Regeln bekommen
Bauern und die Länder wegen der Corona-Krise aber mehr Zeit als zunächst geplant.
Bauernpräsident
Joachim Rukwied betonte am Donnerstag, dass die Landwirtschaft auch in Krisenzeiten für sauberes Trinkwasser stehe. Er kritisierte aber erneut fachliche Mängel der
Verordnung, die eine bedarfsgerechte Düngung in bestimmten Gebieten verbiete. Dies werde «Qualität und Menge der Ernten kosten und die Lebensmittelerzeugung in Deutschland schwächen». Nötig seien Nachjustierungen der Messnetze und eine exakte und kleinräumige Abgrenzung sensibler Gebiete.
Nach langem Streit hatte der
Bundesrat Ende März den neuen Regeln zugestimmt - auch angesichts drohender Strafzahlungen an die EU. Weil an vielen Orten das
Grundwasser schon seit Jahren zu stark mit
Nitrat belastet ist, macht die
EU-Kommission Druck. Sie hatte Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt und 2018 Recht bekommen.
Mit den neuen Regeln werden unter anderem die Zeiten beschränkt, in denen überhaupt gedüngt werden darf. Vorgeschrieben werden größere Abstände zu Gewässern. Für manche Flächen werden Obergrenzen festgelegt. In besonders belasteten Gebieten sollen
Betriebe auf ihren Flächen insgesamt 20 Prozent weniger düngen. Bis zum Jahreswechsel müssen die Gebiete feststehen, dann gelten dort ab 1. Januar 2021 besonders strenge Dünge-Vorschriften.