Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

25.07.2011 | 09:45 | Amflora 

Umweltministerin warnt vor Risiken von Genkartoffel

Mainz/Hannover - Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) hat vor Risiken durch die gentechnisch veränderte Amflora-Kartoffel gewarnt.

Amflora
«Die EU hat den kommerziellen Anbau der Kartoffel Amflora zugelassen ohne konkrete gesetzliche Regelung für die Praxis. Das finde ich unglaublich», sagte die Grünen-Politikerin in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Mainz. «Wir wissen, dass das Pflanzgut bei Kartoffeln im Gegensatz zu den Aussagen der Wirtschaft nicht durch Frost abgetötet wird. Da kann man nicht sagen, alles ist komplett im Griff.» Eine Übertragung durch Mäuse sei beispielsweise noch nicht erforscht.

Die EU-Kommission hatte die Stärkekartoffel Amflora der BASF Anfang 2010 für den kommerziellen Anbau zugelassen. In Deutschland wurde sie im vergangenen Jahr erstmals kommerziell in Mecklenburg- Vorpommern gepflanzt. Dagegen gab es viele Proteste. Die Ernte wurde vernichtet. Die Sorte wird 2011 auf deutlich verkleinerter Fläche in Sachsen-Anhalt angebaut. Die Stärke soll der Industrie helfen, Rohstoffe zu sparen.

Höfken will die Gentechnik-Forschung der BASF in Rheinland-Pfalz nicht behindern. «Es gibt von unserer Seite keinerlei Intention, die Forschung einzuschränken. Die Forschung ist frei», betonte Höfken.

Der Bereich Biotechnologie stehe nicht infrage. Die Agro-Gentechnik sei nur ein winziger Teil davon. Die Industrie müsse aber dafür sorgen, dass beim Anbau anderen kein Schaden entstehe. «Das ist bisher nicht gewährleistet. Die Frage der Insektenübertragung ist zum Beispiel nicht geregelt.»

Die Grünen-Politikerin befürchtet, dass die Abstände zu genveränderten Feldern wegen einer Novelle des Gentechnikgesetzes von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sinken können. «Es darf aber keine Abstriche an der Sicherheit geben», forderte die Ministerin.

Niedersachsens Agrarminister Gert Lindemann (CDU) sprach sich gegen ein Verbot des Anbaus genmanipulierter Pflanzen aus. «Wir sind sehr skeptisch, ob das der richtige Weg ist», sagte er der dpa in Hannover. Lindemann stellte sich damit gegen das Europaparlament, das mehrheitlich für individuelle Verbotsmöglichkeiten der EU-Staaten beim Anbau von genetisch veränderten Organismen plädiert hatte.

Bislang entscheidet die EU-Kommission über Zulassung und Verbot von Genpflanzen. Stattdessen müsse ein «strenges Zulassungsverfahren auf EU-Ebene» für den Anbau und den Handel von gentechnisch veränderten Produkten sowie deren lückenlose Kennzeichnung eingeführt werden, forderte Lindemann. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken