Die Weißweinproduktion blieb mit 1,65 Mio. hl weitgehend auf dem Niveau von 2019 (+1%; +3% im Vergleich zum Fünfjahresschnitt), bei Rotwein stieg die Ernte gegenüber 2019 um 7% auf 751.600 hl und lag damit im Fünfjahresschnitt.
Einem milden und trockenen Winter folgten ein sonniger, äußerst trockener April und ein sehr feuchter Mai. Die Rebblüte fand innerhalb der üblichen Zeiträume statt. Der Sommer war gekennzeichnet von einer Abfolge sonniger und regnerischer Phasen ohne große Temperaturextreme.
Lokale
Hagelunwetter verursachten vor allem in der Wachau, im Kremstal und im Traisental einige Schäden. Herausfordernd für die Winzerinnen und
Winzer gestaltete sich der September, der einerseits viele Sonnenstunden, in vielen Gebieten aber auch andauernde
Starkregen mit sich brachte, sodass sich die Lese von Anfang September bis Ende Oktober erstreckte.
Hohe Zuwächse im BurgenlandDie Weinernte im Burgenland belief sich dank günstiger Witterungsverhältnisse auf insgesamt 618.100 hl. Das entspricht einem Plus von 9% im Vergleich zu 2019 (±0% zum Fünfjahresschnitt). Zuwächse gab es in allen Regionen, am deutlichsten fiel der Anstieg mit +17% im Mittelburgenland aus. In Summe profitierten besonders Rotweine von den Witterungsbedingungen (355.300 hl, +14% zu 2019), aber auch Weißweine wiesen mit 262.800 hl ein Plus von 4% im Vergleich zum Vorjahr auf.
Niederösterreich erreichte mit 1,51 Mio. hl eine durchschnittliche Weinernte (±0% zum Fünfjahresschnitt), die
Erntemenge von 2019 wurde um 2% übertroffen. Auf Weißweine entfielen 1.170.900 hl (+1% zu 2019) und auf Rotweine 341.400 hl (+4% zu 2019). Während das Weinviertel, auf das rund die Hälfte der Weinfläche des Bundeslandes entfällt, mit 903.600 hl ein Plus von 11% gegenüber 2019 erzielte, blieb die Weinernte in den meisten anderen Weinbaugebieten unter dem Vorjahresniveau. Hohe Verluste aufgrund von Hagelunwettern gab es in der Wachau (-31% zu 2019), aber auch im Kremstal (-11% zu 2019).
In der Steiermark fiel die Ernte ähnlich hoch aus wie 2019 (-1%). Mit einer Menge von 238.600 hl wurde im Vergleich zum Fünfjahresschnitt ein Plus von 15% erzielt. Das Weinbaugebiet Südsteiermark verzeichnete eine um 5% höhere Weinernte als 2019, während im Vulkanland (-5%) und der Weststeiermark (-10%) die Erntemengen gegenüber dem Vorjahr zurückgingen.
In Wien wurden 25.300 hl Wein geerntet, was in etwa dem Fünfjahresschnitt entsprach (-1%) und gegenüber 2019 eine Zunahme von 3% bedeutete.
2,21 Millionen Hektoliter Qualitäts- und PrädikatsweinIm Hinblick auf die Weinprodukte standen bei Qualitäts- und Prädikatsweinen mit 2,21 Mio. hl um 4% mehr als 2019 zur Verfügung (+1% im Vergleich zum Fünfjahresschnitt). Der Anstieg fiel für rote Qualitäts- und
Prädikatsweine (685.200 hl; +9% zu 2019) etwas höher aus als für hochqualitative Weißweine (1,53 Mio. hl; +1% zu 2019). Im Segment Wein/Landwein (inkl. Sortenwein und Sturm) wurde mit 151.400 hl ein Minus von 1% verglichen mit dem Vorjahr verzeichnet (+20% zum Fünfjahresschnitt). Dabei stieg das Volumen an weißem Wein/Landwein um 2% an, während das Volumen an rotem Wein/Landwein um 8% zurückging.
Weinbestand 2020 bleibt aufgrund von Absatzausfällen hochDer Weinbestand 2020 (Stichtag 31. Juli) belief sich auf 2,93 Mio. hl und blieb trotz einer durchschnittlichen Ernte im Vorjahr das zweite Jahr in Folge auf sehr hohem Niveau (+14% zum Fünfjahresmittel, -2% zu 2019). Verantwortlich dafür dürften coronabedingte Absatzausfälle, vor allem in der Gastronomie und bei Veranstaltungen, sein. Der österreichweite Bestand an Weißwein blieb mit 1,72 Mio. hl. auf Vorjahresniveau (±0% zu 2019), der Bestand an Rotwein nahm um 4% auf 1,21 Mio. hl ab.
Bei Qualitäts- und Prädikatsweinen nahmen die Bestandsreserven auf 2,35 Mio. hl (-3% zu 2019) ab. Der Bestand an weißem Qualitäts- und Prädikatswein belief sich auf 1,33 Mio. hl (-2%), an rotem auf 1,02 Mio. hl (-5%).
Wein/Landwein (inklusive Rebsortenwein und Sturm) verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Lagerzuwachs von 6% auf 313.200 hl. Das Wein/Landweinlager setzte sich aus 212.900 hl Weißwein (+9% zu 2019) sowie 100.200 hl Rotwein (±0% zu 2019) zusammen.